Robert Koch-Institut Corona-Inzidenz steigt deutlich an
Die Gesundheitsämter in Deutschland melden einen Anstieg der Sieben-Tage-Inzidenz binnen einer Woche um fast 50 Prozent. Ob dies auf den Beginn einer neuen Infektionswelle hindeutet, ist allerdings noch unklar.
Die Zahl der offiziell erfassten Corona-Neuinfektionen in Deutschland ist zuletzt kräftig gestiegen. So gab das Robert Koch-Institut (RKI) die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz mit 409,9 an. Vor einer Woche waren es demnach noch 281,1 gemeldete neue Fälle pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen gewesen. Demnach ist die Sieben-Tage-Inzidenz binnen einer Woche um 46 Prozent gestiegen.
Meldungen liefern unvollständiges Bild
Ob es sich bei dem Anstieg um den Beginn einer neuen Welle handelt, ist noch unklar. Am Freitag wollen sich Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und RKI-Präsident Lothar Wieler zur Lage äußern.
Generell liefern die offiziell gemeldeten Fallzahlen nur ein sehr unvollständiges Bild. Zum einen, weil für eine Lagebeurteilung auch die Schwere der jeweiligen Erkrankungen und die Belastungen der Kliniken wichtig sind. Dazu will das RKI in seinem wöchentlichen Lagebericht informieren.
Zum anderen sind die Grundlage der Inzidenzberechnung Labortestungen, die mittlerweile aber seltener als in vorherigen Phasen der Pandemie gemacht werden. Bei weitem nicht alle Infizierte lassen noch PCR-Tests machen - nur diese werden aber in der Statistik berücksichtigt. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.
94 Todesfälle innerhalb eines Tages registriert
Bei den gemeldeten Neuansteckungen gibt es weiter deutliche regionale Unterschiede. Die niedrigsten Sieben-Tage-Inzidenzen haben laut RKI aktuell Hamburg mit 163,8 und Berlin mit 243,3. Die höchsten Zahlen gibt es im Saarland mit 628,3 und Bayern mit 503,2. Zuletzt waren im Freistaat in der Landeshauptstadt München nach dem Beginn des Oktoberfestes die Corona-Zahlen in die Höhe geschnellt.
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 78.863 Neuinfektionen - nach dem in der Vorwoche 56.978 Neuinfektionen gemeldet wurden. Außerdem wurden 94 weitere Todesfälle innerhalb eines Tages registriert - in der Vorwoche waren es 106. Ein Vergleich der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 33.216.006 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.