DLRG-Statistik 2021 So wenige Badetote wie zuletzt 2000
Obwohl während der Pandemie viele Menschen an unbewachten Stellen badeten, ertranken laut DRLG 2021 so wenige Menschen wie seit mehr als 20 Jahren nicht. Sorgen bereiten aber die vielen Kinder, die nicht schwimmen können.
In Deutschland sind 2021 mindestens 299 Menschen bei Badeunfällen ertrunken - so wenige wie seit mehr als 20 Jahren nicht mehr. Die Zahl sank um 20,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und zudem im dritten Jahr in Folge, wie die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) mitteilte.
"Damit haben wir für das Jahr 2021 den niedrigsten Stand seit 2000 verzeichnet, als wir anfingen, die Zahlen systematisch zu erheben", sagte DLRG-Präsidentin Ute Vogt. Das sei eine "positive Überraschung", weil viele Menschen in der Corona-Krise in Flüssen und an unbewachten Badestellen gebadet hätten.
Binnengewässer am gefährlichsten
Mit einem Anteil von 85 Prozent gab es die meisten tödlichen Badeunfälle in Binnengewässern, in Seen und Teichen starben 131 Menschen (2020: 175), in Flüssen verloren 95 Menschen (2020: 130) ihr Leben. In Schwimmbädern stieg die Zahl der tödlichen Badeunfälle von 6 auf 7, im Meer von 21 auf 26, dennoch sei das Baden dort vergleichsweise sicher.
Entscheidend für die Zahl der Badeunfälle sei auch die Wetterlage, erklärte Vogt. Knapp zwei von drei Opfern ertranken demnach zwischen Juni und September.
"Leichtsinn und Selbstüberschätzung"
Präsidiums-Vize Achim Wiese sagte: "Das Problem Ertrinken ist ein männliches Problem." Häufig liege das an Leichtsinn und Selbstüberschätzung, kombiniert mit Alkohol. Im vergangenen Jahr starben 241 Männer und 58 Frauen bei Badeunfällen.
Mit Sorge betrachte man, dass noch immer nur 40 Prozent der Zehnjährigen sicher schwimmen können. Dazu habe die Pandemie mit zeitweise geschlossenen Bädern "stark beigetragen", so Vogt. Früheren DLRG-Angaben zufolge gab es im Corona-Jahr 2020 rund 50 Prozent weniger Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Anfängerkursen.