ARD-Intendantentagung ARD-Mediathek wird zum Streamingangebot
Die ARD-Intendanten haben sich in München getroffen. Dort beschlossen sie unter anderem einen Umbau der ARD-Mediathek. Außerdem kündigte der ARD-Vorsitzende Wilhelm einen deutlichen Sparkurs an.
Die ARD will verstärkt exklusive Angebote über ihre Mediathek abrufbar machen. Wie der Programmdirektor des Ersten Deutschen Fernsehens, Volker Herres und der derzeitige ARD-Vorsitzende, Ulrich Wilhelm nach der Hauptversammlung der ARD-Intendanten ankündigten, soll sich die Mediathek zu einem eigenständigen Streamingangebot hin entwickeln. Dazu brauche es mehr und andere Inhalte als jetzt. "Wir werden auch exklusiv für die Mediathek produzieren", so Herres.
Schritt dringend fällig
Die Bedeutung des linearen Fernsehens, also der fortlaufenden Programme der TV-Sender, ist nach wie vor groß. Doch die Zahl der Streaming-Anbieter steigt. Bei ihnen sind beispielsweise Serien oder Filme je nach Bedarf abrufbar. Nach den Worten von Herres ist der Schritt für die ARD dringend fällig gewesen. "Wir erleben eine Umbruchsituation in der digitalen Welt, die die Medienangebote und die Mediennutzung komplett verändert." Künftig müsse man Inhalte crossmedial und über alle Ausspielwege hinweg denken.
Sparkurs angekündigt
Wilhelm, der auch Intendant des Bayerischen Rundfunks ist, äußerte sich zur finanziellen Situation der ARD. Es müsse ein deutlicher Sparkurs gefahren werden, sagte er. Dabei werde es auch zu Einbußen in Qualität und Volumen der Programme kommen.
Hintergrund ist die von der Finanzkommission KEF vorgeschlagene Erhöhung des Rundfunkbeitrages um 86 Cent auf 18,36 Euro im Monat pro Haushalt, die von den Sendern als zu niedrig bewertet wird. Die endgültige Empfehlung gibt die KEF im kommenden Februar ab.
Eine weitere Entscheidung der ARD-Intendanten in München: Von Dezember an präsentiert sich die ARD mit einem neuen Logo. Nach zwei Jahren endet der ARD-Vorsitz des Bayerischen Rundfunks. Im kommenden Jahr übernimmt der WDR.