Motiv unklar Junge Frau stirbt nach Amoklauf in Heidelberg
Bei dem Angriff an der Uni Heidelberg ist eine junge Frau gestorben, drei Menschen wurden verletzt. Der mutmaßliche Täter, ein 18-jähriger Student, richtete sich nach der Tat selbst. Die Ermittler machten noch keine Angaben zu einem Motiv.
Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl hat bestätigt, dass bei dem Schusswaffenangriff an der Universität Heidelberg eine der vier Verletzten ihren schweren Verletzungen erlegen ist. Zwei weitere Studentinnen und ein Student erlitten leichte Verletzungen. Laut Polizei hielten sich 30 Personen in dem Hörsaal auf.
Am Mittag hatte ein Mann vier Menschen in einem Hörsaal der medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg mit Gewehrschüssen verletzt. Nach der Tat sei der Mann aus dem Uni-Gebäude nach draußen geflohen und habe sich selbst getötet, bestätigte ein Polizeisprecher.
Täter war 18 Jahre alt
Laut Siegfried Kollmar, Präsident des zuständigen Polizeipräsidiums Mannheim, war der mutmaßliche Täter ein 18-jähriger Deutscher aus Mannheim. Er habe unmittelbar vor der Tat eine WhatsApp-Nachricht an eine Person verschickt und angekündigt, "Leute" müssten "bestraft werden". In der Nachricht habe er sich außerdem eine Seebestattung gewünscht. Die Echtheit der Nachricht müsse noch geprüft werden.
Der 18-Jährige - selbst Student - war laut Staatsanwaltschaft nicht vorbestraft. Bei der Tatwaffe handelte es sich um eine Schrotflinte. Der Mann hatte noch mehr als 100 Schuss Munition dabei. "Er hätte auf alle Fälle Möglichkeiten gehabt, nachzuladen", sagte Kollmar. "Der Hörsaal war in Todesangst", niemand hätte den Angreifer auf die Schnelle überwältigen können. Warum der Mann die Tat nach drei Schüssen unterbrach, ist unklar.
Die Ermittler machten noch keine Angaben zu einem möglichen Motiv. Dafür sei es noch zu früh, sagte Andreas Herrgen, Leiter der Staatsanwaltschaft Heidelberg.
Am Tatort wurden zwei Langwaffen gefunden. Der Mann soll sie sich laut Polizei im Ausland beschafft haben. Die Ermittler wollen alle seine Aufenthaltsorte und Gesprächspartner der vergangenen Tage überprüfen.
Strobl verspricht zügige Aufklärung
Strobl versprach schnelle Aufklärung. Die Einsatzkräfte seien schnell am Tatort gewesen und hätten die zunächst unübersichtliche Lage mit der Uni-Leitung zusammen schnell klären können. "Nun ist die Zeit der Ermittler, denn für uns alle ist es wichtig, die Hintergründe für die schreckliche Tat so schnell als möglich aufzuklären." "Für die Verletzten und die Beteiligten, auch die im Tutorium dabei waren, hoffe ich auf baldige Genesung an Leib und Seele."