Streit ums iranische Atomprogramm Uran - Baustoff für Atombomben und ziviler Brennstoff
Im Streit um Irans Atomprogramm steht die Urananreicherung im Mittelpunkt. Das Element kann sowohl zur zivilen Nutzung als auch zum Bau von Atomwaffen verwendet werden. Entscheidend ist der Grad der Anreicherung.
Im Streit um das iranische Atomprogramm steht die Urananreicherung im Mittelpunkt. Angereichertes Uran kann zivil, aber auch zum Bau einer Atombombe genutzt werden. Entscheidend ist der Grad der Anreicherung.
Roh-Uran, das Iran im eigenen Land gewinnt, ist ein mineralisches Metall. Als natürliches radioaktives Element hat es zwei Isotope: das "schwere" U 238 und das "leichte" U 235. Isotope sind die physikalisch verschiedenen Atomkerne eines chemischen Elements. Für Atomreaktoren und -bomben ist nur das Isotop U 235 von Interesse, weil es spaltbar ist. Bei der Kernspaltung wird Energie frei. Bevor diese Energie so hoch ist, dass sie nutzbar ist, muss das Uran jedoch angereichert werden.
Die Anreicherung entscheidet über die Verwendung
Zunächst wird das gewonnene Uran zu einem so genannten Yellowcake konzentriert, der anschließend in das Gas Uranhexafluorid (UF6) transformiert wird. Diese Prozesse finden noch vor dem Anreicherungsverfahren statt.
Iran bedient sich bei der Anreicherung einer von zwei möglichen Methoden: der Gaszentrifuge. Dabei wird das Gas in einem Zylinder bei hoher Geschwindigkeit in Rotation versetzt. Die "schwereren" Isotope U 238 werden dadurch von den "leichteren" U 235 getrennt, die sich im Zentrum der Zentrifuge ansammeln. Eine knapp fünfprozentige Anreicherung ist erforderlich, um das Uran als Brennstoff für einen Atomreaktor zu nutzen. Zur militärischen Nutzung in einer Atombombe muss es auf mehr als 80 Prozent mit U 235 angereichert sein.