Schweizer Notenbank Massiver Verlust durch Goldpreis-Rutsch
Der Goldpreis ist zwischen April und Juni dieses Jahres kräftig unter Druck geraten - zum Leidwesen der Schweizer Notenbank, die etliche Tonnen Gold hortet. Der jüngste Goldpreis-Absturz brockte der Bank im ersten Halbjahr 2013 einen Milliardenverlust ein.
Die Schweizer Notenbank (SNB) hat in der ersten Jahreshälfte einen Verlust von 7,3 Milliarden Franken (5,9 Milliarden Euro) erwirtschaft. Der Hauptgrund dafür waren vor allem Abschreibungen auf Gold: Die SNB beziffert den Bewertungsverlust auf den Bestand von 1040 Tonnen auf 13,2 Milliarden Franken. Der Goldbestand der Notenbank verlor damit seit Jahresanfang ein Viertel an Wert.
Goldpreis massiv unter Druck
Der Goldpreis war zwischen April und Juni massiv unter Druck gekommen, nachdem Profi-Anleger das Edelmetall in Erwartung einer nicht mehr ganz so lockeren US-Geldpolitik auf die Verkaufslisten gesetzt hatten. Zentralbanken passen die Bewertung ihrer Goldreserven von Zeit zu Zeit an die Marktpreise an - dadurch können hohe Buchgewinne oder -verluste entstehen.
Der Absturz des Goldpreises kostet die Schweizer Notenbank Milliarden.
Gute Devisengeschäfte
Mit ihren Devisen-Beständen verdiente die SNB dagegen gut: Die Fremdwährungspositionen warfen in den ersten sechs Monaten 5,8 Milliarden Franken ab. Dazu trugen die Aufwertung der beiden wichtigsten Währungen Euro und Dollar ebenso bei wie Beteiligungsgewinne, Zins- und Dividendenerträge.
Die Deutsche Bundesbank bewertete ihre Goldbestände und -forderungen Ende Juni auf 100,3 Milliarden Euro - nach 136,5 Milliarden Euro zum Ende des ersten Quartals. Allerdings wirken sich Bewertungsunterschiede bei der Bundesbank nicht auf den Überschuss aus, sie bilanziert anders.