Ende der Gespräche Zypernfrage bleibt ohne Antwort
Die Zypernfrage bleibt weiter ungelöst. Trotz der intensiven Bemühungen der Vereinten Nationen konnten sich die Konfliktparteien nicht einigen. Streitpunkt ist der Abzug der türkischen Truppen.
Die Verhandlungen zur Überwindung der Teilung Zyperns sind am frühen Morgen im schweizerischen Crans Montana ohne konkretes Ergebnis zu Ende gegangen. "Es tut mir leid bekanntgeben zu müssen, dass trotz der Bemühungen die Konferenz ohne Einigung zu Ende ging", sagte UN-Generalsekretär António Guterres nach Marathon-Verhandlungen.
Guterres erklärte besorgt. "Ich wünsche (nun) das Beste für die Zyprer im Norden und Süden", sagte er weiter. Einen Hoffnungsschimmer gab es dennoch: Guterres schloss nicht aus, dass andere Initiativen zur Überwindung der Teilung ergriffen werden könnten.
Abzug der türkischen Soldaten Streitpunkt
Hauptgrund für das Scheitern der Konferenz ist nach übereinstimmenden Aussagen von Diplomaten der griechischen und türkischen Zyprer die Frage der Garantiemächte und des Abzugs der rund 35 000 türkischen Besatzungssoldaten aus dem türkisch-zyprischen Norden der Insel.
Die Türkei signalisierte Bereitschaft, einen großen Teil dieser Truppen abzuziehen. Ein türkisches Kontingent solle jedoch für mindestens 15 Jahre zur Sicherheit der türkischen Zyprer auf der Insel bleiben. Danach könne man über einen weiteren Abzug verhandeln. Zudem solle die Türkei Garantiemacht für Zypern bleiben. Dagegen heißt es in Athen und Nikosia, EU-Staaten bräuchten keine Garantiemächte. Deswegen sollten alle Truppen innerhalb kürzester Zeit abziehen.
Die Insel ist nach einem Putsch griechischer Militärs und einer türkischen Invasion seit 1974 geteilt. Ziel der seit Jahren andauernden Verhandlungen ist die Bildung einer Föderation zwischen zwei politisch gleichen Bundesländern: eines griechisch-zyprischen im Süden und eines türkisch-zyprischen im Norden