EU schickt Hilfsgüter Luftbrücke nach Zentralafrika
Die Europäische Union will die notleidende Bevölkerung in der Zentralafrikanischen Republik mit einer Luftbrücke versorgen. Täglich sollen dabei Hilfsgüter aus dem benachbarten Kamerun in die Krisenregion geflogen werden.
Die Europäische Union will eine Luftbrücke für die notleidende Bevölkerung in der Zentralafrikanischen Republik einrichten. So sollen Hilfsgüter aus dem benachbarten Kamerun in die Krisenregion gebracht werden. Wie die EU-Kommission mitteilte, wird dazu am Montag ein Transportflugzeug von ECHO Flight, dem EU-Lufttransportdienst für Hilfseinsätze, in der kamerunischen Stadt Douala eintreffen.
Anschließend sollen täglich Hilfsflüge zwischen Douala und der zentralafrikanischen Hauptstadt Bangui verkehren. So könnten Güter und Personal in das krisengeplagte Land gebracht werden, erklärte die EU-Kommissarin für humanitäre Hilfe, Kristalina Georgieva. "Der Bedarf wird während einer gewissen Zeit riesig sein", sagte sie.
Frankreich stockt Truppen auf
Der UN-Sicherheitsrat hatte am Donnerstagabend einem Militäreinsatz französischer und afrikanischer Truppen in der Zentralafrikanischen Republik zugestimmt. Ein Kontingent von rund 1600 französischen Soldaten und 3600 Soldaten der Afrikanischen Union (AU) soll den Krisenstaat befrieden.
Im März stürzte das mehrheitlich muslimische Rebellenbündnis Séléka den Präsidenten François Bozizé und setzte seinen Chef Michel Djotodia als neues Staatsoberhaupt ein. Danach versank das Land in Chaos und Gewalt.
Nach Angaben des UN-Kinderhilfswerks UNICEF sind durch die Gefechte und gewaltsamen Ausschreitungen in den vergangenen Monaten fast 480.000 Menschen aus ihren Heimatdörfern vertrieben worden und als Binnenflüchtlinge im Land. Allein in Bangui hätten fast 50.000 Menschen Zuflucht gesucht, sagte UNICEF-Vertreter Souleymane Diabaté. Am Donnerstag waren Milizen in verschiedene Viertel der Hauptstadt eingedrungen und hatten dort Massaker verübt. In drei Tagen wurden nach Angaben von Frankreichs Außenminister Laurent Fabius dabei fast 400 Menschen getötet.