Gespräche zwischen USA und Kuba Botschaftseröffnungen bis April?
Seit Dezember herrscht politisches Tauwetter zwischen den USA und Kuba. Zum zweiten Mal haben sich nun Delegationen beider Länder getroffen. Nach US-Angaben könnten möglicherweise bis April Botschaften im jeweils anderen Staat eröffnet werden.
Die Gespräche zwischen den Vereinigten Staaten und Kuba über eine Normalisierung ihrer Beziehungen machen Fortschritte. Nach mehr als 50 Jahren diplomatischer Eiszeit könnten beide Staaten möglicherweise bis April Botschaften im jeweils anderen Land öffnen. Das teilte eine hochrangige US-Beamtin zum Abschluss der zweiten Verhandlungsrunde in Washington mit.
Die Gespräche seien fruchtbar gewesen und hätten Fortschritte gebracht, sagte die zuständige Abteilungsleiterin im Außenministerium, Roberta Jacobsen. Allerdings blieben noch "ernste Differenzen".
Eine baldige Öffnung von Botschaften ist ein wichtiges Ziel. Denn am 10. und 11. April findet in Panama ein Amerika-Gipfel statt, bei dem sich auch US-Präsident Barack Obama und sein kubanischer Kollege Raúl Castro begegnen werden.
"Wir haben Fortschritte gemacht"
Die kubanische Delegationsleiterin Josefina Vidal zeigte sich ebenfalls zufrieden. "Wir haben Fortschritte in unseren Diskussionen gemacht", sagte sie nach den Beratungen.
Die USA hatten die diplomatischen Beziehungen zu dem kommunistischen Karibikstaat 1961 als Reaktion auf die kubanische Revolution zwei Jahre zuvor abgebrochen. 1962 verhängte Washington eine Wirtschaftsblockade gegen Kuba.
Im Dezember 2014 hatten Castro und Obama einen Kurswechsel eingeleitet. Seit Mitte Januar gelten eine Reihe von Reise- und Handelserleichterungen für Kuba, das wiederum mehr als 50 politische Gefangene freiließ. Eine erste Gesprächsrunde über die Eröffnung von Botschaften fand im Januar in Havanna statt. Derzeit haben die USA und Kuba lediglich eine Interessenvertretung in der jeweils anderen Hauptstadt.
Auch über Guantanamo wird gestritten
Nach wie vor gibt es einige Streitpunkte in den Beratungen. So fordert Castro die vollständige Aufhebung des Handelsembargos. Ein weiteres Thema ist der US-Militärstützpunkt Guantanamo im Südosten Kubas: Havanna verlangt die Rückgabe des Gebiets und betrachtet einen Anfang des 20. Jahrhunderts geschlossenen Pachtvertrag als ungültig. Die USA wollen die strategisch wichtige Basis dagegen nicht aufgeben. Vidal bekräftigte zudem, dass Kuba außerdem von der US-Liste der Unterstützerstaaten des Terrorismus gestrichen werden müsse.