US-Stützpunkt Guam - 3400 Kilometer bis Nordkorea
Nordkorea hat mit einem Angriff auf den US-Stützpunkt Guam gedroht. Für das US-Militär ist die Insel wegen ihrer Lage von hoher strategischer Bedeutung. Nach der letzten Drohung Nordkoreas vor vier Jahren installierten die USA dort ein Raketenabwehrsystem.
Die Insel Guam liegt mitten im Pazifischen Ozean, östlich der Philippinen und ist flächenmäßig kleiner als Berlin. Guam hat schöne Sandstrände, Korallenriffe - und beherbergt einen der strategisch wichtigsten Militäraußenposten der USA: Von der Insel aus schützt das US-Militär wichtige Seehandelsrouten.
Innerhalb kürzester Zeit können Einheiten im Krisenfall ausrücken. Bis zur nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang sind es rund 3400 Kilometer, bis zum chinesischen Festland rund 3000 Kilometer. Los Angeles an der amerikanischen Westküste liegt mit einer Entfernung von rund 10.000 Kilometern fast dreimal so weit entfernt.
Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts ist Guam offizielles US-Territorium. Im Zweiten Weltkrieg hielten die Japaner die strategisch wichtige Pazifikinsel für einige Jahre besetzt, bis sie die US-Armee zurückeroberte. Die über 160.000 Inselbewohner besitzen zwar einen US-amerikanischen Pass, den Präsidenten und den US-Kongress dürfen sie allerdings nicht wählen.
Strategische Bedeutung nimmt zu
Wirtschaftlich profitiert Guam von den Luftwaffe- und Marinebasen mit insgesamt rund 6000 dort stationierten Soldaten. Angesichts der andauernden Konflikte mit China und Nordkorea ist Guam für die Militärstrategen in Washington wegen seiner strategisch günstigen Lage immer wichtiger geworden.
Seit dem Jahr 2000 bauen die USA ihren Stützpunkt dort weiter aus. Unter anderem wurden mehr atombetriebene U-Boote nach Guam verlegt. Nachdem Nordkorea bereits von vier Jahren damit gedroht hatte Guam auszulöschen, installierte die US-Armee dort außerdem ein Raketenabwehrsystem.