UN-Flüchtlingsbericht Mehr als 45 Millionen Flüchtlinge
Aufgrund bewaffneter Konflikte ist die Flüchtlingszahl weltweit auf einen Rekordstand angewachsen: Ende 2012 waren laut UN 45,2 Millionen Menschen auf der Flucht. Eine Besserung sei angesichts des Bürgerkriegs in Syrien auch 2013 nicht zu erwarten.
Bewaffnete Konflikte und andere Bedrohungen haben die Zahl der Flüchtlinge weltweit auf den höchsten Stand seit zwei Jahrzehnten steigen lassen. 2012 seien mehr als 45,2 Millionen Menschen auf der Flucht gewesen, schreibt das UN-Flüchtlingshilfswerk in seinem Jahresbericht.
Höchster Stand seit 1994
Dies sei der höchste Stand seit 1994, als der Völkermord in Ruanda und der Zusammenbruch von Jugoslawien die Flüchtlingszahlen in die Höhe schnellen ließen, erklärte der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, António Guterres. "Wir erleben eine Zunahme neuer Konflikte, und es scheint, dass die alten nicht enden", sagte Guterres.
Mit 55 Prozent stammten gut die Hälfte der Flüchtlinge aus Konfliktgebieten wie etwa Afghanistan, Somalia, Irak oder Syrien. Auch in den afrikanischen Krisenländern Mali, Demokratische Republik Kongo und Sudan wuchs dem UN-Bericht zufolge die Zahl der Flüchtlinge. Von 45,2 Millionen Betroffenen flüchteten sich demnach 15,4 Millionen ins Ausland, 28,8 Millionen Menschen waren Binnenvertriebene, zudem gab es 937.000 Asylbewerber.
Keine Besserung für 2013 erwartet
Angesichts der Eskalation des Bürgerkriegs in Syrien sei für 2013 keine Besserung zu erwarten. Die Weltgemeinschaft müsse nun Syriens Nachbarländer, insbesondere Jordanien und den Libanon, bei der Versorgung der syrischen Flüchtlinge unterstützen, forderte der UN-Flüchtlingskommissar.
Das UNHCR befürchtet, dass die Zahl der syrischen Flüchtlinge im Ausland von derzeit 1,6 Millionen bis Ende des Jahres auf 3,45 Millionen Menschen steigt. Innerhalb des Brügerkriegslandes sind bereits 4,25 Millionen Menschen auf der Flucht.