Küste vor Tunesien Tote und Vermisste bei Bootsunglück
Vor der Küste Tunesiens hat es erneut ein Bootsunglück mit Toten und Vermissten gegeben. Bereits am Vortag war ein Boot mit Dutzenden Menschen an Bord gesunken.
Bei einem erneuten Bootsunglück vor der Küste Tunesiens sind nach Behördenangaben zumindest vier Migranten ums Leben gekommen. Bislang seien am Strand der zweitgrößten tunesischen Stadt Sfax vier Leichen gefunden worden, drei weitere Insassen des gekenterten Boots würden noch vermisst, sagte ein Sprecher des für die Ermittlungen zuständigen Gerichts in Sfax. 36 Menschen konnten demnach gerettet werden.
Am Vortag war laut dem Sprecher bereits ein Boot mit 37 Migranten vor der Küste untergegangen. 20 Migranten würden seitdem vermisst, 17 wurden demnach gerettet. Die Vermissten stammten demnach aus Ländern südlich der Sahara.
Tunesische Küstenwache hält Tausende vor Überfahrt ab
Am Freitag hatte die tunesische Küstenwache mitgeteilt, dass sie zwischen dem 1. Januar und 31. März mehr als 14.000 Menschen von der Überfahrt nach Europa abgehalten habe. Das seien fünf Mal so viele Menschen wie im selben Vorjahreszeitraum. Mehr als 13.100 Migranten stammten demnach aus Ländern südlich der Sahara, bei den restlichen handelte es sich um Tunesier. Die meisten Boote wurden demnach vor der Küste der Provinzen Sfax und Mahdia abgefangen. Dort ist die Küste nur etwa 150 Kilometer von der italienischen Insel Lampedusa entfernt.
Nach Angaben des italienischen Innenministeriums kamen seit Jahresbeginn mehr als 14.000 Migranten in Italien an, im Vorjahreszeitraum waren es demnach rund 5300. Bei der gefährlichen Fahrt übers Mittelmeer in überfüllten Booten sterben immer wieder Dutzende Menschen.