Razzien in der Türkei Erdogan lässt mehr als 200 Soldaten festnehmen
Die Türkei ist erneut gegen mutmaßliche Gülen-Anhänger vorgegangen. Bei Razzien lässt die Regierung mehr als 200 Soldaten festnehmen. Präsident Erdogan betrachtet Gülen als Drahtzieher des Putsches von 2016.
In der Türkei und im türkischen Teil Zyperns hat Präsident Recep Tayyip Erdogan angeordnet, mehr als 200 Soldaten festnehmen zu lassen. Ihnen wird die Unterstützung des islamischen Predigers Fethullah Gülen vorgeworfen.
Erdogan betrachtet den in den USA lebenden einstigen Weggefährten Gülen als Drahtzieher des Putschversuchs gegen seine Regierung im Juli 2016. Die Bewegung des Geistlichen klassifiziert er als Terrororganisation.
Nach Angaben der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu wurden bei laufenden Razzien in 54 türkischen Städten und in Zypern zunächst 50 Verdächtige festgenommen. Die betroffenen Soldaten dienten demnach in verschiedenen Streitkräften des Landes.
In den mehr als drei Jahren seit dem vereitelten Putsch von Teilen des Militärs sind Zehntausende Menschen in der Türkei als mutmaßliche Gülen-Anhänger aus dem öffentlichen Dienst entlassen, verfolgt oder verhaftet worden. Auch im Ausland sucht die türkische Regierung nach Anhängern. Gülen selbst weist alle Vorwürfe zurück.