Putschversuch vor einem Jahr 1100 Festnahmen in der Türkei
Rund 50.000 Menschen wurden nach dem Putschversuch vor einem Jahr in der Türkei bereits festgesetzt, nun gaben die Behörden 1100 weitere Festnahmen bekannt. Ein Großteil von ihnen soll der Bewegung des im US-Exil lebenden Predigers Gülen angehören.
Die türkischen Sicherheitsbehörden haben in der vergangenen Woche weitere 1098 Menschen im Zusammenhang mit dem Putschversuch vor einem Jahr oder wegen mutmaßlicher Verbindungen zu militanten Gruppen festgenommen. Darunter seien 831 Personen, die mutmaßlich Verbindungen zur Bewegung des im US-Exil lebenden Predigers Fethullah Gülen hätten, teilte das Innenministerium in Ankara mit.
Die Regierung hält Gülen für den Drahtzieher des gescheiterten Putschs vom Juli 2016, was dieser von sich weist. 213 Menschen seien wegen mutmaßlicher Verbindungen zur verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei PKK festgenommen worden, 54 weitere wegen Kontakten zur IS-Terrormiliz oder zu "linken Terrorgruppen".
Entlassen, suspendiert, festgenommen
Wegen mutmaßlicher Kontakte zur Gülen-Bewegung wurden in den vergangenen zwölf Monaten in der Türkei rund 50.000 Menschen festgenommen. Auch Bundesbürger sind darunter, was die Beziehungen zu Deutschland massiv belastet. Über 150.000 weitere Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes, der Justiz, der Polizei und des Militärs wurden entlassen oder vom Dienst suspendiert.