Drei Tories verlassen Partei Exit wegen Brexit
Im Streit um den Brexit haben drei Abgeordnete der britischen Tories die konservative Regierungspartei verlassen. Sie wollen nun mit abtrünnigen Labour-Parlamentariern eine unabhängige Fraktion bilden.
Drei EU-freundliche Parlamentarierinnen der britischen Tories, die sich für ein zweites Brexit-Referendum ausgesprochen hatten, haben ihre Partei verlassen. Sie verkündeten ihre Entscheidung in einem Brief an Premierministerin Theresa May.
"Mit Bedauern" teilten sie mit, dass sie die Tory-Fraktion sowie die Partei verließen, erklärten Anna Soubry, Heidi Allen und Sarah Wollaston. Zur Begründung erklärten sie, der Streit um den Brexit habe die Partei verändert und "alle Bemühungen um ihre Modernisierung zunichte gemacht".
Die Abgeordneten wollen sich einer Gruppe von acht früheren Labour-Parlamentariern anschließen, die ebenfalls unter anderem wegen des Brexit-Streits in den vergangenen Tagen aus der Oppositionspartei ausgetreten waren.
Vor dem Parlament in London demonstrieren immer wieder sowohl Gegner als auch Befürworter des EU-Austritts.
May bedauert Austritt
Premierministerin May bedauerte den Austritt der drei Unterhausabgeordneten. Aber unter Mays Führung werde die Partei "an einer vernünftigen, moderaten und patriotischen Politik festhalten", sagte sie in London.
Die beiden größten britischen Parteien, Tories und Labour, sind angesichts des bevorstehenden britischen EU-Austritts tief zerstritten. Die Tories haben schon heute keine Mehrheit im Unterhaus, sondern sind auf die Stimmen der zehn Abgeordneten der nordirischen protestantischen DUP angewiesen.
Derzeit gibt es noch 313 konservative Abgeordnete von insgesamt 650 Parlamentariern. Zuvor hatten aber bereits viele Abgeordnete sowohl des proeuropäischen Flügels als auch der harten Brexiteers gegen Mays Brexit-Politik gestimmt.