Bürgerkrieg in Syrien Autobombe explodiert in Damaskus
Bei einem Anschlag in der Altstadt von Damaskus sind mehrere Menschen getötet und zahlreiche verletzt worden. Die Autobombe explodierte in dem christlichen Viertel Bab Tuma vor einem Polizeikommissariat. Unterdessen berät der UN-Sondergesandte für Syrien, Brahimi, mit Präsident al Assad über eine Waffenruhe.
Die syrische Hauptstadt Damaskus ist von einer Explosion erschüttert worden. Der Anschlag ereignete sich laut einem Bericht des staatlichen Fernsehens in der Altstadt von Damaskus. Betroffen war demnach das christliche Viertel Bab Tuma - eines der ältesten Viertel der syrischen Hauptstadt. Es war der erste Anschlag in dem Bezirk, der als regierungstreu gilt.
Nach Agenturangaben wurden durch die Explosion mehrere Menschen getötet. Außerdem habe es Dutzende Verletzte gegeben. Nach Angaben aus Behördenkreisen war das Ziel des Anschlags eine Polizeiwache.
Brahimi spricht mit Assad über Waffenruhe
Kurz vorher hatte der UN-Sondergesandte für Syrien, Lakhdar Brahimi, erneut eine Waffenruhe gefordert. Brahimi kam deshalb mit Präsident Baschar al Assad zu Gesprächen zusammen. Offenbar ereignete sich der Anschlag zeitgleich mit dem Treffen.
Brahimi rief beide Konfliktparteien auf, während des anstehenden islamischen Opferfestes in der kommenden Woche die Waffen ruhen zu lassen. Die Beteiligten müssten eine "einseitige Entscheidung für einen Stopp der Gewalt treffen" und einen Waffenstillstand "ab heute oder morgen" respektieren, sagte Brahimi nach dem Treffen mit Assad.
Brahimi war am Freitag nach Syrien gereist, um eine Feuerpause zwischen Armee und Rebellen auszuhandeln. Am Samstag hatte er darüber mit dem syrischen Außenminister Walid al Mualem gesprochen. Die Regierung reagierte bislang zurückhaltend auf den Vorstoß und verlangte Garantien, dass die Aufständischen Bewegungen der Armee dulden.
Waffenstillstand im April gescheitert
Der bislang letzte Waffenstillstand war im April nach wenigen Tagen gescheitert. Brahimis Vorgänger Kofi Annan, der die damalige Feuerpause vermittelt hatte, trat kurz darauf zurück.
Bei dem seit 19 Monaten andauernden Aufstand gegen Assad sind inzwischen rund 30.000 Menschen getötet worden. Die Vereinten Nationen rechnen mit rund 700.000 Flüchtlingen aus Syrien bis Jahresende. Der Konflikt hatte sich zuletzt auch zu einem bewaffneten Konflikt zwischen Syrien und seinem Nachbarn Türkei ausgeweitet.