Syrien und Saudi-Arabien Diplomatische Vertretungen sollen wieder öffnen
Bei seinen Bemühungen, in der arabischen Welt nicht länger isoliert zu sein, kann Syriens Machthaber Assad einen weiteren Erfolg verbuchen: Saudi-Arabien kündigte an, in Damaskus wieder eine diplomatische Vertretung zu öffnen.
Nach elf Jahren diplomatischer Eiszeit will Saudi-Arabien seine diplomatische Vertretung in Syrien wieder eröffnen. Das geht aus einer Mitteilung des saudischen Außenministeriums hervor. Ob es sich dabei um die Botschaft oder eine andere Vertretung handeln wird, ist nicht klar.
Das syrische Außenministerium kündigte seinerseits an, dass die diplomatische Vertretung des Landes in Saudi-Arabien ihre Arbeit wieder aufnehmen werde. Damit kann Syriens Präsident Baschar al-Assad einen weiteren Erfolg verbuchen bei den Bemühungen, eine Normalisierung der Beziehungen zu den regionalen arabischen Nachbarn zu erreichen.
Blick auf die geschlossene saudische Botschaft in der syrischen Hauptstadt Damaskus. Ob sie geöffnet wird oder eine andere Vertretung, ist noch unklar.
Beziehungen 2012 abgebrochen
Saudi-Arabien hatte die Beziehungen zu Assads Regierung im Jahr 2012 abgebrochen. Danach setzte sich die saudische Regierung lange offen für den Sturz Assads ein und unterstützte im syrischen Bürgerkrieg Rebellengruppen.
Am Sonntag hatte bereits die Arabische Liga das zuvor wegen des Bürgerkriegs jahrelang international weitgehend isolierte Land wieder aufgenommen. Syrien war im November 2011 nach dem gewaltsamen Vorgehen der Regierung von Assad gegen Demokratie-Proteste aus der Arabischen Liga ausgeschlossen worden.
In dem nach der Niederschlagung der Proteste ausgebrochenen Konflikt wurden bis heute Hunderttausende Menschen getötet, Millionen Menschen vertrieben und Infrastruktur und Industrie des Landes stark beschädigt. Assad werden Verbrechen gegen die Menschlichkeit angelastet, darunter der Einsatz von Chemiewaffen.