Der iranische Al-Kuds-General, Kassem Soleimani (Archivbild).
Kurzporträt

Kurzporträt Wer war Kassem Soleimani?

Stand: 31.07.2024 14:55 Uhr

Top-General Soleimani war das Gesicht der Al-Kuds-Brigaden, der Militäreinheit des Iran im Ausland. Der 62-Jährige galt als Architekt des iranischen Engagements im Syrien-Krieg. Ein Kurzporträt.

Von Mit Informationen von Karin Senz, ARD-Studio Istanbul

Die USA haben in der Nacht den iranischen General Kassem Soleimani im Irak getötet. Er war der Kommandeur der Al-Kuds-Brigaden, einer Sondereinheit der Iranischen Revolutionsgarden (IRGG). Irans Geistlicher Führer und Oberbefehlshaber der Armee, Ajatollah Ali Khamenei, nannte Soleimani "das internationale Gesicht des Widerstandes". Der getötete General galt als enger Vertrauter des Obersten Führers, seine Tötung auch als Angriff auf Khamenei selbst.

Im Kampf gegen Saddam Hussein im Irak

Soleimani kam 1957 in Kerman in Südostiran zur Welt. Schon in seinen jungen Jahren war er gegen die Monarchie im Iran und unterstützte die von Ajatollah Ruhollah Khomeni geleitete islamische Bewegung. Nach der Revolution 1979 wurde er Mitglied der neu gegründeten IRGC, die de facto als zweite Streitmacht des Landes neben der klassischen Armee agieren sollte. Schon während des achtjährigen Krieges gegen den Irak (1980-88) spielte er eine bedeutende Rolle bei der Bekämpfung des Regimes von Saddam Hussein. Danach war er sowohl in Afghanistan, Libanon und im Irak als Militärstratege tätig. 

Mastermind im Syrien-Krieg

1997 wurde er Kommandeur der Al-Kuds-Brigaden, die de facto als die IRGC-Einheit im Ausland angesehen wird. Damit stieg er auf zu einem der ranghöchsten Generäle des Landes - sehr angesehen und respektiert bei der Führung. Aber auch im Ausland war der 62-Jährige ein bekanntes Gesicht. Soleimani tauchte sowohl im Irak als auch im benachbarten Bürgerkriegsland Syrien immer wieder an der Seite schiitischer Milizen auf, die vom Iran unterstützt werden.

Er galt als Architekt, als Mastermind des iranischen Engagements im Syrien-Krieg. Dort unterstützt Teheran den Machthaber Baschar al-Assad. Die Al-Kuds-Brigaden halfen auch dabei, Assad an der Macht zu halten. Westliche Regierungen sahen in dem nun getöteten Soleimani einen Terroristen. Er galt als das militärische Gesicht der iranischen Einmischung in die Nachbarländer der Region.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete NDR Info am 03. Januar 2020 um 09:20 Uhr.