Bürgerkrieg in Sri Lanka EU fordert sofortige Waffenruhe
Die EU fordert von Sri Lanka einen sofortigen Waffenstillstand. Im Kriegsgebiet im Norden des Landes, wo die tamilischen Rebellen der LTTE die Oberhand haben, will die Regierung zudem keine Hilfsorganisationen in den Norden lassen. Dort sitzen etwa etwa 60.000 Menschen fest.
Die Außenminister Großbritanniens und Frankreichs haben bei ihrem Besuch in Sri Lanka die Regierung zu einem sofortigen Waffenstillstand mit den tamilischen Rebellen aufgerufen. Der Schutz der Zivilbevölkerung sei von überragender Bedeutung, sagte der Brite David Miliband. Gemeinsam mit seinem Kollegen Bernard Kouchner forderte er die Regierung in Colombo dazu auf, Hilfsorganisationen in das Kriegsgebiet vorzulassen, wo schätzungsweise 60.000 Zivilpersonen in der Falle sitzen. Laut Kouchner habe die Regierung dies aber zurückgewiesen.
Widersprüchliches von Regierung und Rebellen
Die beiden Minister wollten im Lauf des Tages ein Flüchtlingslager besuchen. Die geforderte Waffenruhe soll den Vereinten Nationen die nötige Zeit geben, Zivilpersonen aus dem Kampfgebiet zu bringen. In den vergangenen Monaten sollen in den Gefechten fast 6500 Menschen getötet worden sein.
Die srilankische Regierung lehnte bisher einen Waffenstillstand ab, weil sie nach eigenen Angaben befürchtet, dass sich die Rebellen dann neu formieren. Sie sagte aber zu, Luft- und Artillerieangriffe einzustellen, um Verluste unter der Zivilbevölkerung zu vermeiden.
Die Rebellen und ein Arzt meldeten jedoch gestern, dass das umkämpfte Gebiet wieder mit Artillerie beschossen worden sei. Dabei sollen Dutzende Menschen getötet worden sein. Auch ein Behelfskrankenhaus sei getroffen worden, in dem fünf Patienten umkamen. Die Regierung wies die Vorwürfe zurück.