Demonstrationen in der Slowakei Neue Proteste gegen Regierung
Erneut haben in der Slowakei mehrere Zehntausend Menschen gegen die Regierung demonstriert. Die Kabinettsumbildung geht ihnen nach dem Mord an dem Investigativjournalisten Kuciak nicht weit genug.
In einer weiteren Reaktion auf den Mord am Investigativjournalisten Jan Kuciak und seiner Verlobten sind in der Slowakei erneut Zehntausende Menschen gegen die Regierung auf die Straße gegangen. Die Demonstranten forderten in der Hauptstadt Bratislava und zwei Dutzend anderen Städten des Landes eine gründliche und unabhängige Untersuchung der Bluttat vom 21. Februar.
Kuciak hatte über Verbindungen einer italienischen Verbrecherorganisation bis in die Regierung recherchiert und in seinem letzten, unvollendeten Artikel auch Namen genannt. Nach Massenprotesten, die auf seine Ermordung und die seiner Verlobten Martina Kusnirova folgten, trat die Drei-Parteien-Regierung von Ministerpräsident Robert Fico zurück.
Misstrauen gegenüber dem Polizeichef
Staatspräsident Andrej Kiska vereidigte daraufhin im März ein neues Kabinett aus denselben drei Parteien. Es wird von Peter Pellegrini geführt, dem bisherigen Vizeministerpräsidenten. Viele Slowaken finden, dass die Veränderungen nicht weit genug gehen. Die Demonstranten äußerten insbesondere ihr Misstrauen gegenüber dem nationalen Polizeichef Tibor Gaspar und forderten seine Ablösung. Dafür sprach sich auch Staatspräsident Kiska aus.