Zukunft des US-Raumfahrtprogramms Hinter dem Mond geht's weiter
Wie geht es nun weiter, nachdem das letzte Mal ein Spaceshuttle ins All gestartet ist? Die Ingenieure der NASA sollen nun ein neues Raumschiff entwickeln, das bis zum Mars fliegen kann. Ob und wann dies fertig sein wird, ist ebenso unklar, wie die Finanzierung des Langzeitprojekts.
Von Sabrina Fritz, SWR-Hörfunkstudio Washington
Die NASA soll keinen Shuttle-Service mehr anbieten, sondern wieder forschen und entwicklen. Und nach Ansicht von US-Präsident Barack Obama ist auch schon ganz klar, wohin diese Entwicklung führen soll. Bei einem Besuch im Kennedy-Space-Center sagte er: "Bis Mitte 2030 werden wir Menschen zum Mars fliegen, eine Landung auf dem Mars wird folgen, und ich erwarte, das noch zu sehen."
Es war ein Trostpflaster für die mehr als 18.000 Mitarbeiter der NASA. Von ihnen werden jetzt wohl 8000 ihren Job verlieren - wenn kein Shuttle mehr fliegt.
Viele Amerikaner sind darüber entsetzt, dass sie den Weltraum allein den Russen überlassen sollen. Selbst der sonst so schweigsame Neil Armstrong meldete sich zu Wort: Er schrieb in einem Brief an den Präsidenten, Amerika drohe jetzt ins Mittelmaß abzugleiten. Wie sieht nun die Zukunft der NASA aus?
Entwicklung neuer Raumschiffe geplant
Die Ingenieure sollen ein neues Raumschiff entwickeln, das viel weiter fliegen kann als ein Shuttle, über den Mond hinaus, bis ins tiefe Weltall - bis zum Mars. Außerdem sollen weiterhin US-Astronauten zur Raumstation ISS fliegen, aber dann eben mit einer russischen Sojus-Kapsel. Um nicht ganz von den Russen im Weltall abhängig zu sein, wird die NASA außerdem die Orion-Kapsel weiterentwickeln. Diese sieht aus wie ein kleines Ufo und kann vier Astronauten transportieren - und diese auch im Notfall von der ISS zurückholen.
Fianzierung steht in den Sternen
Am Ende muss auch die Frage beantwortet werden, was die Ausflüge in ferne Welten bringen. Obama sagte, die Mondflüge hätten nicht alle Versprechen erfüllt. Die Ingenieure sollen nun erforschen, wie man bis zum Mars kommt. Doch zuerst müssen sie die Probleme auf der Erde lösen. Die US-Regierung hat ohnehin wenig Geld. Wie lange sie es sich leisten kann, dies in unsichere Marsmissionen zu investieren, steht in den Sternen.