Obama bei Gedenkfeier in Newtown "Diese Tragödien müssen enden"
US-Präsident Obama hat an einer Gedenkfeier für die Opfer des Massakers von Newtown teilgenommen. Ohne ausdrücklich vom Waffenrecht zu sprechen, forderte er die Politik zum entschlossenen Handeln auf. Insbesondere für den Schutz der Kinder müsse mehr getan werden.
US-Präsident Barack Obama hat bei einer Trauerfeier nach dem Amoklauf mit 27 Opfern zu entschlossenem Handeln aufgerufen. Das Land müsse mehr zum Schutz der Menschen und besonders der Kinder vor solchen Verbrechen tun. "Wir dürfen es nicht hinnehmen, dass solche Taten zur Routine werden", sagte er bei einer bewegenden Gedenkfeier in Newtown, wo ein Amokläufer am Freitag in einer Grundschule 20 Kinder und sechs Erwachsene getötet hatte. Obama ist selbst Vater zweier Töchter.
Ohne das Wort Waffengesetze ausdrücklich zu nennen, forderte Obama das Handeln von Politikern ein. Er selber werde sich mit aller Kraft dafür einsetzen. "Diese Tragödien müssen enden, und um sie zu beenden, müssen wir uns ändern", sagte der Präsident: "Können wir sagen, dass wir für den Schutz unserer Kinder genug tun? Wenn wir ehrlich sind: Nein". Obama räumte ein, dass "kein einziges Gesetz oder Bündel von Gesetzen Böses ausrotten kann". Aber das sei keine Entschuldigung für Untätigkeit: "Ganz sicher können wir es besser machen als bisher." Es gebe keine andere Wahl.
In seiner Rede sagte Obama weiter, die Familien seien in ihrer Trauer nicht allein. Menschen im ganzen Land weinten mit ihnen und beteten für sie. Für ihn war es bereits die vierte Ansprache dieser Art in seiner Amtszeit nach einem Amoklauf. Zuvor hatte er sich unter Ausschluss der Öffentlichkeit mit Hinterbliebenen getroffen.
Die demokratische Senatorin Dianne Feinstein aus Kalifornien kündigte an, noch am ersten Tag der neuen Legislaturperiode ein neues Waffengesetz in den Kongress einzubringen.
Ökumenisches Gedenken
An der ökumenischen Gedenkfeier nahmen Angehörige der Opfer, Lehrer der Schule sowie Polizisten und Retter teil, die am Freitag nach dem Verbrechen im Einsatz waren. Viele Menschen umarmten sich, um sich Trost zu spenden. Geistliche verschiedener Religionen waren anwesend, unter anderen wurden jüdische und islamische Klagelieder gesungen.
Der Amokläufer hatte am Freitag zunächst zu Hause seine Mutter und dann in der Grundschule 20 sechs- und siebenjährige Kinder sowie sechs Erwachsene erschossen, er tötete sich schließlich selbst. Die Polizei in Newtown räumte am Sonntag ein, dass Motiv des Täters sei weiter unklar. Der Schütze wollte offenbar ein noch viel verheerenderes Blutbad anrichten, hieß es. In der Grundschule seien mehrere Magazine mit jeweils 30 Schuss und Hunderte weitere Patronen gefunden worden.