In Lkw in Großbritannien gefunden Weitere Urteile gegen Schlepper nach Tod von Vietnamesen
2019 waren 39 erstickte Flüchtlinge in einem Lkw in Großbritannien entdeckt worden. Nach Prozessen gegen die Schlepper in Vietnam, Belgien und Großbritannien sind nun auch in Paris Urteile gegen 18 Beteiligte gefallen.
Vier Jahre nach dem Fund von 39 erstickten vietnamesischen Flüchtlingen in einem Lastwagen-Kühlcontainer in Großbritannien sind 18 Mitglieder eines Schlepper-Ringes in Frankreich zu bis zu zehn Jahren Haft verurteilt worden. Ein Gericht in Paris sprach vier aus Vietnam stammende Angeklagte der fahrlässigen Tötung schuldig. Sie müssen neun bzw. zehn Jahre ins Gefängnis. Vier weitere Vietnamesen erhielten wegen ihrer Beteiligung am Transport oder der Unterbringung der Flüchtlinge zwischen einem und zehn Jahren Haft. Ein Angeklagter wurde freigesprochen, die übrigen erhielten Bewährungsstrafen.
Sauerstoffmangel und Überhitzung
Die Flüchtlinge hatten den Lkw-Container in Nordfrankreich bestiegen, anschließend war er über das belgische Zeebrügge nach Großbritannien gefahren worden. Die Leichen der vietnamesischen Flüchtlinge im Alter zwischen 15 und 44 Jahren waren Ende Oktober 2019 in einem Industriegebiet östlich von London entdeckt worden. Laut Obduktionsbericht starben die in dem Container eingesperrten Menschen an Sauerstoffmangel und Überhitzung.
Unter den Opfern waren acht Frauen und zwei 15-jährige Jungen. Die 26 Jahre alte Pham Thi Tra My hatte aus dem Lastwagen eine letzte SMS an ihre Familie geschickt: "Mama, Papa, ich liebe euch sehr. Ich sterbe, ich bekomme keine Luft mehr." In Vietnam, Großbritannien und Belgien waren weitere Bandenmitglieder bereits zu Haftstrafen verurteilt worden. Die beiden Anführer des Schlepper-Ringes wurden in Großbritannien zu 27 und 20 Jahren Gefängnis verurteilt.