Projekt "Neom" Saudi-Arabien plant Milliarden-Stadt
Sie soll sich über drei Länder erstrecken und 500 Milliarden Dollar kosten: Saudi-Arabien will am Roten Meer eine Megastadt hochziehen. Mit dem Projekt "Neom" will Kronprinz Mohammed bin Salman sein Land unabhängiger vom Öl machen.
Für dem Umbau seiner Wirtschaft will das Königreich Saudi-Arabien 500 Milliarden Dollar (425 Milliarden Euro) in den Bau einer futuristischen Megastadt am Roten Meer investieren. Das Projekt "Neom" soll 26.500 Quadratkilometer groß werden und sich über die Länder Saudi-Arabien, Ägypten und Jordanien erstrecken. Das kündigte der saudi-arabische Kronprinz Mohammed bin Salman bei der Vorstellung der Pläne in Riad an.
"Neom" soll am Roten Meer und dem Golf von Akaba entstehen - auf einer Fläche, die größer als das Bundesland Hessen ist. Dort sollen Branchen von der Energie- und Wasserwirtschaft über Biotechnologie bis hin zur Unterhaltungsbranche angesiedelt werden. Damit will Kronprinz bin Salman die Ökonomie seines Landes unabhängiger vom Öl machen. Zur Stromversorgung der Megastadt sollen ausschließlich Windkraft und Sonnenenergie genutzt werden. Sie liegt strategisch günstig zwischen Asien, Europa und Afrika, nahe der Schifffahrtsroute durch den Suezkanal.
Der ehemalige Siemens-Chef Klaus Kleinfeld soll das 500-Milliarden-Dollar-Projekt leiten. Die erste Bauphase soll 2025 abgeschlossen sein.
Deutscher soll Projekt leiten
Das Budget für "Neom", das Teil des saudi-arabischen Wirtschaftsumbaus "Vision 2030" ist, ist mit 425 Milliarden Euro etwa so hoch wie das Bruttoinlandsprodukt von Polen. Das Geld soll von der Regierung, dem saudi-arabischen Staatsfonds PIF sowie von in- und ausländischen Investoren aufgebracht werden. Die erste Bauphase soll 2025 abgeschlossen sein.
Geleitet werden soll das Projekt von einem Deutschen: Der ehemalige Siemens-Chef Klaus Kleinfeld wird Vorstandschef der Projektgesellschaft "Neom". Der 59-Jährige war im April als Chef des US-Metallkonzerns Arconic zurückgetreten.