Europaparlament würdigt sudanesischen Anwalt Salih Mahmud Osman erhält EU-Menschenrechtspreis
Seit zwei Jahrzehnten gewährt die "Sudanesische Organisation gegen Folter" kostenlosen Rechtsbeistand. Gegründet hat sie der sudanesische Rechtsanwalt Osman. Für seinen Kampf gegen Folter und Menschenrechtsverletzungen erhält er jetzt den Sacharow-Preis des EU-Parlaments.
Der sudanesische Rechtsanwalt Salih Mahmud Osman ist wegen seines Einsatzes für die Menschenrechte mit dem Sacharow-Preis des EU-Parlaments ausgezeichnet worden. Damit würdigte das Präsidium des Europaparlaments den Kampf des 50-Jährigen gegen Folter und Menschenrechtsverletzungen im Sudan. Seit zwei Jahrzehnten gewährt Osmans "Sudanesische Organisation gegen Folter" kostenlosen Rechtsbeistand. Der Preis soll ihm im Dezember in Straßburg überreicht werden.
Kampf gegen Folter und Todesstrafe
EU-Parlamentspräsident Hans-Gert Pöttering sagte, mit dem Preis werde "die Arbeit dieses mutigen Mannes" gewürdigt. In der Begründung für die Entscheidung heißt es, Osman habe wiederholt Angeklagte vor der Todesstrafe oder vor Verstümmelungen bewahrt. Der Rechtsanwalt stammt aus der westsudanesischen Krisenregion Darfur und war 2004 selbst sieben Monate lang ohne Angaben von Gründen inhaftiert. Mitglieder seiner Familie wurden ermordet oder gefoltert.
EU-Menschenrechtspreis wird seit 1988 vergeben
Der nach dem verstorbenen russischen Dissidenten und Physiker Andrej Sacharow benannte und mit 50.000 Euro dotierte Preis wird seit 1988 an Persönlichkeiten oder Organisationen verliehen, die sich auf vorbildliche Weise für Menschenrechte und Demokratie einsetzen. Frühere Preisträger waren unter anderen der ehemalige südafrikanische Präsident und Anti-Apartheid-Kämpfer Nelson Mandela und der Vater des Prager Frühlings, Alexander Dubcek. 2006 ging der Preis an den weißrussischen Oppositionsführer Alexander Milinkewitsch.