Rinderwahnsinn nahezu ausgerottet EU will Verbot der Tiermehl-Verfütterung lockern
Tiere in Europa könnten bald wieder mit Rindermehl gefüttert werden. Weil die Rinderseuche BSE in Europa fast ausgerottet sei, will die EU-Kommission das Verfütterungsverbot lockern. Der sogenannte Rinderwahnsinn war Mitte der 80er Jahre erstmals bei Kühen in Großbritannien aufgetaucht.
Vor rund einem Vierteljahrhundert sorgte eine Tierseuche für Schlagzeilen: Rinderwahnsinn. Inzwischen gilt die auch für Menschen gefährliche Seuche BSE in Europa als nahezu ausgerottet - auch dank strenger Hygiene-Vorschriften, wie der für Gesundheit und Verbraucher zuständige EU-Kommissar John Dalli erklärte. Weil die Zahl der positiv auf BSE getesteten Tiere im vergangenen Jahr auf Null sank, will die EU-Kommission nun Regeln wie das Verbot der Verfütterung von Tiermehl wieder lockern.
Der Vorschlag der Kommission an die EU-Staaten und das Europaparlament sieht vor, das Bauern künftig Rindermehl wieder an Schweine, Geflügel oder Fische verfüttern dürfen, aber nicht an andere Rinder. Die Kommission will auch die Notschlachtung und das
Massenkeulen von Rindern beenden.
Die Rinderseuche BSE war Mitte der 80er Jahre erstmals bei Kühen in Großbritannien aufgetaucht und breitete sich dann in ganz Europa aus. Auf dem Höhepunkt der BSE-Krise verhängte die EU 1996 ein Exportverbot über britisches Rindfleisch. Forscher hatten zuvor nachgewiesen, dass der Verzehr von BSE-belastetem Fleisch zur neuen Variante der tödlich verlaufenden Creutzfeldt-Jakob-Krankheit beim Menschen führen kann.