Beitritt zu Russland Südossetien beschließt Referendum
In Georgien planen die Behörden der abtrünnigen Region Südossetien ein Referendum, um über einen Anschluss an Russland abzustimmen. Die georgische Regierung verurteilte das Vorhaben als "inakzeptabel".
Die georgische Separatistenregion Südossetien hat für den 17. Juli eine Volksbefragung über einen Beitritt zur russischen Föderation angekündigt. Der noch amtierende Präsident des Gebietes, Anatoli Bibilow, unterzeichnete ein entsprechendes Dekret. Das teilte sein Büro mit. Damit entspreche er dem "historischen Streben" der Menschen in Südossetien.
In den vergangenen Tagen hatten sich die Pläne bereits abgezeichnet. Auch der neu gewählte Präsident Alan Glagoew hatte sich für ein Referendum ausgesprochen, wollte aber Moskaus Zustimmung dazu abwarten. Die georgische Regierung verurteilte ein solches Vorhaben als "inakzeptabel".
Bevölkerung wurde russische Staatsbürgerschaft angeboten
Südossetien mit seinen rund 60.000 Einwohnern grenzt an das zu Russland gehörende Nordossetien. Nach einem kurzen Krieg gegen Georgien im Jahr 2008 hatte Russland neben Südossetien auch die Küstenregion Abchasiens als unabhängig anerkannt.
Beide Regionen unterstützt Russland bereits finanziell und hat dort zudem Tausende Soldaten stationiert. Der Bevölkerung wurde die russische Staatsbürgerschaft angeboten.
Bibilows Ankündigung erfolgte vor dem Hintergrund des russischen Militäreinsatzes in der Ukraine. Ende März hatte er bereits im russischen Fernsehen gesprochen. Außerdem hatte er im März mitgeteilt, er habe südossetische Soldaten in die Ukraine entsandt, um "beim Schutz von Russland zu helfen".