Amnestiegesetz in Russland Pussy-Riot-Musikerin aus Haft entlassen
Nach der vom russischen Parlament verabschiedeten Amnestie ist nun auch die Putin-Kritikerin Aljochina von der Punkband Pussy Riot vorzeitig aus der Haft entlassen worden. Es wird erwartet, dass auch ihre Bandkollegin in den nächsten Tagen frei kommt.
Maria Aljochina ist frei. Ihr Anwalt bestätigte, die 25-Jährige sei gegen 8 Uhr aus dem Straflager in der Nähe von Nischninowgorod entlassen worden. Wachleute hätten sie zum Bahnhof gebracht. Wohin die Reise von dort aus geht, ist unklar.
Aljochina profitiert von der Amnestie, die das russische Parlament auf Vorschlag von Präsident Wladimir Putin beschlossen hat. Damit endet ihre zweijährige Haft, die eigentlich noch bis März gedauert hätte, vorzeitig. Pussy Riot hatte in einer Moskauer Kathedrale gegen Putin protestiert. Im Prozess ging es dann um den Vorwurf des Rowdytums.
Die zweite verurteilte Pussy-Riot-Musikerin, Nadjeschda Tolokonnikowa, sitzt noch in einem Straflager in Sibirien. Erwartet wird, dass sie in den kommenden Tagen ebenfalls freikommt, möglicherweise auch schon heute.
Amnestie gilt auch für Greenpeace-Aktivisten
Unklar ist, wann die Greenpeace-Aktivisten Russland verlassen dürfen, die im September gegen Ölbohrungen in der Arktis protestiert hatten. Die 30 Frauen und Männer sind derzeit gegen Kaution frei, fallen aber auch unter die Amnestie. Ihnen wurde ebenfalls Rowdytum vorgeworfen. Sie saßen wochenlang in Murmansk in Untersuchungshaft, bevor sie nach St. Petersburg verlegt wurden.
Amnestien kurz vor Weihnachten haben in Russland Tradition. Beobachter gehen aber auch davon aus, dass die russische Politik die Olympische Winterspiele von Sotschi im Blick hatte und für eine Imageverbesserung sorgen wollte.