Mission "Atalanta" EU will Piraten auch vor den Seychellen jagen
Die EU will ihre Marinemission gegen die Piraten bis zu den Seychellen ausweiten. Darauf verständigten sich die EU-Verteidigungsminister, teilte die spanische Verteidigungsministerin Chacón mit. Bundesverteidigungsminister Jung will dafür die Zustimmung des Bundestags einholen.
Die EU-Mission "Atalanta" zur Bekämpfung von Piratenangriffen wird ausgeweitet. Die EU-Verteidigungsministerin beschlossen in Brüssel, dass das Einsatzgebiet bis zu den Seychellen ausgeweitet wird. Das teilte die spanische Verteidigungsministerin Carme Chacón laut Nachrichtenagentur AFP mit. EU-Chefdiplomat Javier Solana sagte: "Wir versuchen, unsere Präsenz zu intensivieren - geografisch, aber auch, was die Mittelausstattung betrifft."
Die Anti-Piraten-Mission "Atalanta" operiert seit sechs Monaten im Seegebiet vor Somalia. Die Piraten verlagern ihre Angriffe aber zunehmend in den Indischen Ozean bis hin zu den Seychellen. Dementsprechend soll nun das Operationsgebiet der Marinemission angepasst werden. Die EU überlegt auch auf französische Initiative hin die Ausbildung von Sicherheitskräften in Somalia selbst. Beschlüsse gibt es dazu aber bisher nicht. "Es wird nicht Teil von Atalanta sein", sagte der tschechische Ressortchef.
Bundestag muss zustimmen
Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung kündigte an, dass das Bundestagsmandat für die beteiligten deutschen Soldaten verändert werden muss. Dies müsse "noch vor Ende der Sitzungsperiode in dieser Legislaturperiode sein". Er glaube aber nicht, dass zusätzliche Soldaten erforderlich seien. Die Bundesmarine ist derzeit mit den Fregatten "Emden" und "Rheinland-Pfalz" sowie mit dem Versorgungsschiff "Berlin" an dem Einsatz beteiligt.
Bereits am Mittwoch hatte der Leiter des EU-Einsatzes "Atalanta", der britische Admiral Philip Jones, gesagt: "Wir müssen unsere Taktik revidieren und noch größere Gebiete abdecken."