"PanamaPapers"-Enthüllungen Razzia in Zentrale von Mossack Fonseca
Die Polizei in Panama-Stadt hat die Zentrale der Anwaltskanzlei Mossack Fonseca durchsucht. Die Firma steht im Zentrum der "PanamaPapers"-Enthüllungen über Hunderttausende Briefkastenfirmen weltweit. Durch die Razzien wächst der Druck auf die Kanzlei.
Ermittler in Panama-Stadt haben die Zentrale der Kanzlei Mossack Fonseca durchsucht, die im Fokus der "PanamaPapers"-Enthüllungen steht. Ziel sei es, zu prüfen, ob das Unternehmen für illegale Aktivitäten genutzt wurde, teilte die neu gegründete Staatsanwaltschaft für organisierte Kriminalität mit. Die Razzia sei "ohne Vorfälle oder Einmischung verlaufen". Neben der Zentrale wurden auch weitere Zweigstellen durchsucht.
Bereits in den vergangenen Tagen hatte es mehrere Razzien in Außenstellen von Mossack Fonseca gegeben. Erst gestern wurde die Zweigstelle im peruanischen Lima durchsucht, wenige Tage zuvor die lokalen Büros in El Salvador.
Weltweite Enthüllungen
Der Kanzlei wird der Handel mit Hunderttausenden Briefkastenfirmen zur Last gelegt. Diese Offshore-Geschäfte, wie sie die Mossack Fonseca für ihre Kunden aus aller Welt betreibt, sind nicht per se illegal. Briefkastenfirmen können allerdings zur Steuerhinterziehung oder Geldwäsche genutzt werden.
Zeitungen aus aller Welt berichten seit Sonntag vor einer Woche über die dubiosen Finanzpraktiken der Kanzlei, nachdem eine anonyme Quelle der "Süddeutschen Zeitung" elf Millionen Dokumente von Mossack Fonseca zugespielt hatte. Demnach nutzten offenbar Spitzenpolitiker, Sportstars und andere Prominente die Kanzlei, um ihr Vermögen zu verstecken. Zudem soll die Kanzlei auch Personen mit Kontakten zur organisierten Kriminalität und aus sanktionierten Staaten zu ihren Kunden gezählt haben.