Pakistan Tote nach Anschlag auf Impfkampagne
Bei einem Anschlag auf Sicherheitskräfte für eine Polio-Impfkampagne sind in Pakistan mindestens drei Menschen getötet worden. Mehr als 20 wurden verletzt. Die pakistanischen Taliban bekannten sich zu dem Attentat.
Bei einem Anschlag auf Sicherheitskräfte für eine Polio-Impfkampagne in Pakistan sind mindestens drei Menschen ums Leben gekommen. Mindestens 23 weitere Personen wurden bei dem Anschlag in der westlichen Stadt Quetta in der Provinz Baluchistan verletzt, darunter 20 Polizisten, wie die Polizei erklärte.
Bei den Toten soll es sich um einen Polizisten, ein Kind sowie um den Attentäter handeln. Die Bombe traf demnach ein Auto, in dem Polizisten saßen, die eine Polio-Impfkampagne bewachen sollten. Zu dem Anschlag bekannten sich die Tehrik-i-Taliban Pakistan (TTP) in einer Mitteilung. Die militanten Islamisten hatten erst am Montag eine im Mai vereinbarte Waffenruhe mit der Regierung für beendet erklärt und ihre Kämpfer zu Anschlägen im ganzen Land aufgerufen.
Westliche Verschwörung vermutet
Die TTP ist eine Dachorganisation militanter islamistischer Gruppen, die mehrere Tausend Kämpfer umfassen sollen. In der Vergangenheit verübten Extremisten in Pakistan mehrfach Anschläge auf Impfkampagnen.
Militante Islamisten betrachten die Impfungen gegen Polio teils als westliche Verschwörung zur Sterilisierung von Kindern. Die Impfteams werden deshalb in abgelegenen Gebieten im Westen des Landes routinemäßig von Polizisten begleitet.
Pakistan gehört zu den wenigen Ländern der Welt, wo es noch neue Übertragungen von Kinderlähmung gibt. Nachdem es 2021 nur einen nachgewiesenen Polio-Fall in Pakistan gegeben hatte, stiegen die Zahlen in diesem Jahr wieder an. Erst im November hatten die Behörden daher eine neue Impfkampagne gegen Kinderlähmung gestartet.