Trotz Protesten gegen Frankreich Macron hält an Botschafter in Niger fest
Frankreichs Botschafter in Niger bleibt ungeachtet des Militärputsches in dem westafrikanischen Land auf seinem Posten. Das stellte der französische Präsident Macron klar. Sein Land stünde außerdem weiter hinter dem gestürzten Präsidenten Bazoum.
Der französische Präsident Emmanuel Macron hat in einer Rede vor Diplomaten klar gemacht, dass Sylvain Itte, Botschafter in Niger, ungeachtet des Militärputschs auf seinem Posten in dem westafrikanischen Land bleibe. Zugleich bekräftigte Macron, dass Frankreich auch weiterhin hinter dem gestürzten demokratisch gewählten nigrischen Präsidenten Mohamed Bazoum stehe. Dessen Weigerung zurückzutreten sei mutig, betonte Macron.
Proteste gegen Militärpräsenz Frankreichs
Gestern hatten die Unterstützer der nigrischen Machthaber kurz vor dem Auslaufen des Ultimatums gegen die Militärpräsenz Frankreichs in dem Land protestiert. Sie versammelten sich am Sonntag nahe des Flughafens in der Hauptstadt Niamey. Dieser grenzt an einen Luftwaffenstützpunkt der nigrischen Armee, der auch ein französisches Militärlager beherbergt.
Die Demonstrierenden schwenkten nigrische und russische Flaggen. Auf Schildern forderten sie den Abzug der französischen Truppen. "Wir wollen die französische Armee nicht in Niger haben", sagte ein Demonstrant der Nachrichtenagentur AFP. Am Samstag hatten sich den Angaben zufolge bereits Tausende Menschen zur Unterstützung der nigrischen Machthaber in einem Stadion in der Hauptstadt Niamey versammelt.
1.500 französische Soldaten in Niger
Militärs hatten am 26. Juli in Niger den demokratisch gewählten Präsidenten Bazoum gestürzt und die Macht im Land übernommen. Die ehemalige Kolonialmacht Frankreich erkennt die neuen Machthaber - im Einklang mit anderen westlichen und afrikanischen Staaten - nicht an.
Die neue Militärregierung in Niger hatte am Freitag laut seinem Außenministerium Itte des Landes verwiesen und ein Ultimatum gestellt. Die Entscheidung sei unter anderem wegen Ittes Weigerung getroffen worden, einer Einladung zu einem Treffen mit dem Außenminister der Putschisten nachzukommen. Auch andere Handlungen der französischen Regierung stünden den Interessen Nigers entgegen. Das Auswärtige Amt in Berlin hatte am Wochenende klargestellt, dass der deutsche Botschafter nicht ausgewiesen worden sei.
Vor dem Staatsstreich in Niger hatte Frankreich die Regierung Präsident Bazoums aktiv im Kampf gegen dschihadistische Milizen unterstützt. Noch immer sind etwa 1.500 französische Soldaten in dem Land stationiert.