Hauptstadt Niamey Protest gegen französische Truppen in Niger
In Niger haben zahlreiche Unterstützer der Putschisten gegen die rund 1.500 französischen Soldaten im Land protestiert. Dem vorausgegangen war die Aufforderung der Machthaber an den französischen Botschafter, das Land binnen 28 Stunden zu verlassen.
Unterstützer der nigrischen Machthaber haben kurz vor dem Auslaufen eines Ultimatums zur Ausweisung des französischen Botschafters gegen die Militärpräsenz Frankreichs in dem Land protestiert. Sie versammelten sich am Sonntag nahe des Flughafens in der Hauptstadt Niamey. Dieser grenzt an einen Luftwaffenstützpunkt der nigrischen Armee, der auch ein französisches Militärlager beherbergt.
Die Demonstrierenden schwenkten nigrische und russische Flaggen. Auf Schildern forderten sie den Abzug der französischen Truppen. "Wir wollen die französische Armee nicht in Niger haben", sagte ein Demonstrant der Nachrichtenagentur AFP. Am Samstag hatten sich den Angaben zufolge bereits Tausende Menschen zur Unterstützung der nigrischen Machthaber in einem Stadion in der Hauptstadt Niamey versammelt.
1.500 französische Soldaten in Niger
Militärs hatten am 26. Juli in Niger den demokratisch gewählten Präsidenten Mohamed Bazoum gestürzt und die Macht im Land übernommen. Die ehemalige Kolonialmacht Frankreich erkennt die neuen Machthaber - im Einklang mit anderen westlichen und afrikanischen Staaten - nicht an.
Am Freitag hatte das nigrische Außenministerium verkündet, dass der französische Botschafter Sylvain Itte 48 Stunden zum Verlassen des Landes habe. Paris wies die Forderung zurück und erklärte, "Putschisten" hätten keine Befugnis dazu.
Vor dem Staatsstreich in Niger hatte Frankreich die Regierung Präsident Bazoums aktiv im Kampf gegen dschihadistische Milizen unterstützt. Noch immer sind etwa 1.500 französische Soldaten in dem Land stationiert.