Niederlande Ehrlicher Finder bekommt 34.000 Euro
In den Niederlanden findet ein Obdachloser ein Portemonnaie mit 2.000 Euro - und bringt es zur Polizei. Eine Geste, die in den sozialen Medien rasch die Runde macht und ungeahnte Folgen hat.
Hadjer el Ali ist seit anderthalb Jahren obdachlos. Der zweifache Familienvater aus Apeldoorn verbringt seinen Tag damit, nach Dosen und Flaschen zu suchen, um das Pfand einzulösen. Vor ein paar Tagen passierte ihm dabei Folgendes:
"Ich habe wie immer Dosen und Flaschen im Zug eingesammelt. Das mache ich mal im Hauptbahnhof von Amsterdam, mal in Regionalbahnen - wo ich halt gerade bin", sagt el Ali. "Und auf einmal sah ich da ein Portemonnaie liegen. Ich hab es eingesteckt und bin dann hinten am Bahnhof raus. Da ist die Polizeistation Burgwallen, und da habe ich es abgegeben."
Eine Polizistin zählt nach, wie viel Geld in dem Portemonnaie steckt. Es sind fast 2.000 Euro. Eine Summe, die der ehrliche Finder eigentlich gut gebrauchen könnte. Aber: "Meine Philosophie ist: Was nicht von mir ist, gebe ich zurück", so el Ali.
Plötzlich berühmt
Die Polizei würdigt diese Geste mit einer Auszeichnung und einem Einkaufsgutschein in Höhe von 50 Euro. Die Geschichte macht in den sozialen Medien schnell die Runde. Online wird eine Crowdfunding-Aktion für Hadjer el Ali gestartet, die schon innerhalb eines Tages 34.000 Euro einbringt. Plötzlich ist er berühmt, wird auf der Straße erkannt und angesprochen und erfährt Zuneigung von allen Seiten.
"Die Menschen schenken mir einfach Liebe", erzählt er. "Sie wollen mir helfen - mit Geld. In Restaurants kann ich Leergut abholen, Leute laden mich zum Essen und Trinken ein, wollen mir kostenlos die Haare schneiden oder Klamotten und Schuhe kaufen. Alles ist einfach nur positiv."
"Ich hoffe, dass mein Leben ab jetzt besser wird"
Und so soll es nach dem Willen des 33-Jährigen auch weitergehen. Es sei an der Zeit, die Kurve zu kriegen, sagt er, allein schon wegen seiner fünf und sechs Jahre alten Kinder: "Was ich hoffe, ist, dass mein Leben ab jetzt besser wird. Dass ich eine Wohnung finde, wo mich meine Kinder besuchen können. Und wer weiß, was noch alles passiert."
In der Geldbörse befand sich übrigens nur Geld, kein Ausweis oder andere Papiere. Wenn der Besitzer sich nicht innerhalb eines Jahres meldet, darf el Ali die 2.000 Euro behalten.