Russische Söldner Lawrow bestätigt Mali-Kontakt zu Militärfirma
Vor mehr als zehn Tagen gab es erstmals Berichte über einen möglichen Einsatz russischer Söldner in Mali. Nun hat Außenminister Lawrow den Kontakt zu einer Militärfirma bestätigt. Ob es sich um die Gruppe Wagner handelt, ist unklar.
Russlands Außenminister Sergej Lawrow hat eine Kontaktaufnahme der Behörden im westafrikanischen Mali zu einem privaten russischen Militärunternehmen bestätigt. "Sie haben sich an eine private Militärfirma aus Russland gewandt", sagte Lawrow bei einer Pressekonferenz am Rande der UN-Vollversammlung in New York. "So, wie ich das verstehe, im Zusammenhang damit, dass Frankreich sein militärisches Kontingent erheblich kürzen möchte, das sich dort aufhielt und (...) Terroristen bekämpfen sollte."
Name Wagner fällt nicht direkt
Lawrow betonte dabei, dass er bei der Sache keine Verantwortung für die russische Regierung sehe: "Damit haben wir nichts zu tun. Dies sind kommerzielle Verträge zwischen einer anerkannten, legitimen Regierung und denen, die ausländische Militärhilfe leisten." Lawrow nannte den Namen Wagner dabei nicht direkt. In Frankreich und anderen westlichen Ländern hatten zuletzt Berichte über einen möglichen Einsatz der Söldnerfirma Wagner in Mali große Besorgnis ausgelöst. In Deutschland mehrten sich die Stimmen, in einem solchen Fall den Bundeswehreinsatz in dem afrikanischen Krisenstaat zu überprüfen.
Malis Regierung hatte vor rund einer Woche erklärt, dass es sich bei den angeblichen Plänen, Wagner anzuheuern, lediglich um Gerüchte handele. Nach Informationen aus der Hauptstadt Bamako soll es der durch einen Putsch an die Macht gekommenen Führung vor allem um den eigenen Personenschutz gehen. An der UN-Mission Minusma zur Stabilisierung Malis sind etwa 900 Männer und Frauen aus Deutschland beteiligt. Rund 300 deutsche Soldaten sind zudem für die seit 2013 laufenden EU-Ausbildungsmission EUTM im Land.