Microsoft beschuldigt China Hacker-Großangriff auf E-Mail-Konten
Hacker haben sich laut Microsoft Zugang zu Outlook-E-Mail-Konten von rund 25 Organisationen verschafft. Zu den Zielen gehörten demnach Regierungseinrichtungen in Westeuropa und den USA. Laut Microsoft agierten die Hacker von China aus.
Dem US-Konzern Microsoft zufolge haben sich von China aus operierende Hacker Zugang zu E-Mail-Konten mit Verbindungen zu Regierungsbehörden in Westeuropa verschafft.
In einem Blogeintrag schrieb das Unternehmen, die Gruppe, die als "Storm-0558" identifiziert wurde, sei etwa auf Spionage und Datendiebstahl spezialisiert. Von dem Hackerangriff betroffen seien insgesamt 25 Organisationen einschließlich Regierungseinrichtungen sowie die E-Mail-Konten von Einzelpersonen mit Verbindungen zu den betroffenen Organisationen.
Microsoft habe alle betroffenen Organisationen direkt informiert. Um welche Einrichtungen oder Regierungen es sich konkret handelt, ließ der US-Konzern offen.
Microsoft geht von Spionage aus
Der Angriff sei etwa einen Monat lang unbemerkt geblieben, bis sich Kunden bei Microsoft über ungewöhnliche Mail-Aktivitäten beschwert hätten. Man gehe davon aus, dass es sich um einen Angriff mit dem Ziel der Spionage handele, um nachrichtendienstliche Informationen zu gewinnen, teilte Microsoft-Sicherheitschef Charlie Bell mit.
Laut Microsoft begann die Cyberspionage im Mai. Dabei fälschten die Hacker Authentifizierungs-Codes, um auf Outlook-E-Mail-Konten im Internet zugreifen zu können. Betroffen waren offenbar auch E-Mails der US-Regierung. Deren nationaler Sicherheitsberater, Jake Sullivan, sagte dem Sender ABC, die USA hätten die Übergriffe auf Konten der US-Regierung ziemlich schnell entdeckt und ein weiteres Eindringen verhindert.
Die zuständigen Stellen hätten sofort Kontakt zu Microsoft aufgenommen, um die Schwachstelle in dessen Cloud-Service zu finden. Betroffen seien "nicht geheime Systeme", sagte Sullivan, ohne Details zu nennen. Ermittlungen liefen.
China weist Vorwürfe zurück
Wang Wenbin, ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums, wies die Vorwürfe zurück und sprach von "Desinformation", die von US-amerikanischen Hackerangriffen auf China ablenken solle. Bereits in der Vergangenheit hatte die Regierung in Peking Hacker- und Spionageaktivitäten immer wieder bestritten.