MH17-Abschuss über Ukraine Schwere Vorwürfe gegen Russland
Im Juli 2014 starben beim Abschuss des Fluges MH17 fast 300 Menschen. Russland weist jede Verantwortung von sich. Eine Kommission meint, der Kontakt zwischen Separatisten und Moskau war enger als bislang bekannt.
Im Juli 2014 starben beim Abschuss des Fluges MH17 fast 300 Menschen. Russland weist jede Verantwortung von sich. Eine Kommission meint, der Kontakt zwischen Separatisten und Moskau war enger als bislang bekannt.
Die Kontakte zwischen den Separatisten im Osten der Ukraine und Russland gingen weit über militärische Hilfe hinaus, erklärte Ermittler Andy Kraag in einem Internet-Video. Das "Joint Investigation Team" JIT veröffentlichte Telefonmitschnitte, auf denen unter anderem Wladislaw Surkow, ein enger Vertrauter des russischen Präsidenten Wladimir Putin, zu hören sein soll. Dieser verspricht im Juli 2014 dem selbst ernannten damaligen Regierungschef der nicht anerkannten "Volksrepublik Donezk", Alexander Borodaj, militärische Verstärkung aus Russland.
Brennende Trümmer von MH17 in der Ostukraine
In einem anderen Telefongespräch fragt nach Erkenntnissen des JIT ein lokaler Kommandeur der Separatisten einen Vertreter der Donezker Volksrepublik nach der militärischen Stoßrichtung. Zur Antwort bekommt er, dass in Kürze Männer mit einem Mandat des russischen Verteidigungsministers Schojgu in der Ostukraine ankommen würden, die das Kommando übernehmen würden.
Fast täglicher Kontakt zwischen Donezk und Moskau
Kontakt zwischen den Separatisten in Donezk und Verbindungsleuten in Russland habe es fast täglich gegeben, so das JIT. Kommuniziert wurde über gesicherte Telefone, die vom russischen Geheimdienst zur Verfügung gestellt worden seien. Das JIT ruft nun Zeugen auf sich zu melden, die weitere Erkenntnisse haben.
Durchlöchertes Cockpit von Flug MH17
Das russische Außenministerium wies die neuen Vorwürfe gegen Russland umgehend zurück. Eine Sprecherin erklärte in Moskau, das vorgelegte Material solle lediglich die "Taktik der Anklage" belegen.
Flugabwehrrakete stammte aus Russland
Die Flugabwehrrakete, die das malaysische Flugzeug über dem Osten der Ukraine abschoss, stammt nach den Ermittlungen des JIT von der 53. Flugabwehrbrigade der russischen Armee in Kursk. Im Juni hatte die Untersuchungskommission in den Niederlanden den Namen von vier Verdächtigen genannt, die für den Abschuss verantwortlich sein sollen, unter ihnen der frühere Verteidigungsminister der "Volksrepublik Donezk", Girkin. Am JIT sind Ermittler aus den Niederlanden, Australien, Belgien, Malaysia und die Ukraine beteiligt.