Mission "BepiColombo" Lange Reise zum Merkur gestartet
Erleichterung bei der ESA: Die Sonde "BepiColombo" schickte ein erstes Signal an das Kontrollzentrum in Darmstadt. Eine rund siebenjährige Reise zum Merkur hat begonnen.
"BepiColombo" ist auf dem Weg zum Merkur: Die europäisch-japanische Forschungsmission zum sonnennächsten Planeten startete am frühen Morgen (MEZ) vom Raumfahrtbahnhof Kourou in Französisch-Guayana. Eine gute halbe Stunde später sendete die Sonde ein Signal zur Erde. Damit konnte das Missionskontrollzentrum der ESA in Darmstadt die Kontrolle übernehmen.
Die Mission soll die Besonderheiten der inneren Struktur des Merkurs und seines Magnetfelds erforschen und unter anderem der Frage nachgehen, ob es in den sonnenabgewandten Kratern Eis gibt.
"Aufpassen, dass wir nicht in die Sonne fliegen"
Die Reise gilt als die bislang komplizierteste Raumfahrtmission Europas. Der Anflug zum Merkur wird etwas mehr als sieben Jahre dauern - erst 2025 wird "BepiColombo" sein Ziel erreichen. Die Raumsonde muss neun Mal Planeten - ein Mal die Erde, zwei Mal die Venus und sechs Mal den Merkur - passieren, vor allem zum Entschleunigen. "Wir müssen aufpassen, dass wir nicht in die Sonne fliegen. Das heißt, wir müssen die ganze Zeit bremsen", sagte ESA-Chef Wörner. Jeder Vorbeiflug an einem Planeten brauche intensive Vorbereitung.
Verläuft die Mission wie vorgesehen, trennen sich am Ziel zwei Satelliten von der Sonde und erforschen den Merkur auf unterschiedlichen Umlaufbahnen. Der ESA-Satellit MPO (Mercury Planetary Orbiter) genannt, soll die Oberfläche untersuchen. Der japanische Satellit MMO (Mercury Magnetospheric Orbiter) nimmt das Magnetfeld des Planeten ins Visier. Er soll nach etwa 3,5 Jahren auf dem Merkur zerschellen.
Namensgeber der Mission ist der italienische Mathematiker Bepi Colombo (1920-1984), der Grundlagen für eine Flugbahn zum Merkur berechnet hatte.
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