Schwarze Liste EU-Luftraum wahrscheinlich tabu für Bulgarien
Weil Bulgarien nicht die Sicherheits-Bedingungen für den EU-Luftraum erfüllt, könnte es auf der so genannten Schwarzen Liste landen. Das würde bedeuten, dass bulgarische Flugzeuge nicht ohne weiteres in den gemeinsamen EU-Luftraum hineinfliegen dürften.
Bulgariens Luftfahrt droht eine Aufnahme auf die Schwarze Liste der Flugverbote in Europa. Wie die EU-Kommission in Brüssel entschied, wird das Land nach einem EU-Beitritt am 1. Januar 2007 zunächst von den Vorteilen des gemeinsamen Luftraums in der Europäischen Union ausgeschlossen. Weitere Schritte könnten folgen, sagte ein Behördensprecher. Zur Begründung hieß es, Bulgarien erfülle die EU-Vorgaben zur Flugsicherheit bisher nicht.
Ende Februar aktualisiert die EU nach Angaben von Kommissionssprecher Michele Cercone wieder ihre Schwarze Liste der Fluggesellschaften und Länder, deren Maschinen einem Landeverbot in der Gemeinschaft unterliegen. Dies könne auch Bulgarien treffen: "Das ist derzeit nicht ausgeschlossen", sagte Cercone.
"Wir denken, dass es Probleme gibt"
Der Sprecher wich der Frage aus, ob die Kommission deshalb Reisenden von Flügen mit bulgarischen Maschinen abrate. Bisher haben bulgarische Maschinen kein Landeverbot in der EU; es wäre auch das erste für ein europäisches Land. "Aber wir denken, dass es Probleme gibt", sagte Cercone weiter. Deshalb werde Bulgarien nach seinem EU-Beitritt zum Jahreswechsel beim Luftverkehr bis auf Weiteres wie ein Drittland behandelt.
Das bedeute, dass beispielsweise bulgarische Pilotenlizenzen oder die Zulassung von Ersatzteilen nicht EU-weit anerkannt werden. Fachleute der Kommission machten deutlich, dass die Union derzeit kein Vertrauen in die bulgarischen Kontrollen auf dem Sektor habe. Auch seien dort noch einige Dutzend Flugzeuge sowjetischer Bauart im Einsatz, die überprüft werden müssten. Die Kommissionsentscheidung sei aber nicht als Hinweis auf eine akute Gefährdung der Passagiere zu verstehen. Das Risiko von Bulgarien-Flügen sei "heute nicht größer als gestern", hieß es in Brüssel.