Flucht nach Italien Rom bittet EU um Hilfe
Italien hat sich angesichts der anhaltenden Flüchtlingswelle aus dem Maghreb an die EU gewandt. Die Situation sei "extrem schwierig", hieß es in einem Brief an Justizkommissar Frattini. Vor allem auf Libyen müsse der Druck erhöht werden - denn von dort aus legen die meisten Boote mit Flüchtlingen ab.
Wegen der anhaltenden Flüchtlingswelle aus dem Norden Afrikas hat Italien die Europäische Union um Hilfe gebeten. Allein in den vergangenen zwei Wochen seien mehr als 2000 illegale Einwanderer vor allem aus dem Maghreb auf der Insel Lampedusa gelandet, erklärte Innenminister Giuliano Amato in einem Schreiben an den EU-Justizkommissar Franco Frattini.
In Lampedusa, aber auch im restlichen Staatsgebiet seien die Aufnahmeeinrichtungen für Flüchtlinge überlastet. In der gegenwärtigen Situation sei es "extrem schwierig", die notwendigen Hilfeleistungen, die Identifizierung oder die Ausweisung von Flüchtlingen sicherzustellen.
Italien: Druck auf Libyen erhöhen
Vor allem auf Libyen müsse der Druck erhöht werden, forderte Amato. Von dort aus legen die meisten Boote mit jeweils bis zu 300 Menschen an Bord ab. Die EU müsse der libyschen Regierung die Botschaft übermitteln, dass diese effizienter gegen die Bootstransporte aus der Region vorgehen müsse.
Das 200 Kilometer südlich von Sizilien gelegene Lampedusa ist nur 300 Kilometer von der libyschen Küste entfernt. Hier treffen ständig neue Flüchtlinge ein, die sich über das Mittelmeer auf den Weg nach Europa machen; das Auffanglager ist häufig überfüllt. Im vergangenen Jahr wurden laut Küstenwache fast 22.000 illegale Einwanderer in 207 Booten an den italienischen Küsten aufgegriffen.