Hintergrund

Geschichte der Palästinenser Der steinige Weg zum eigenen Staat

Stand: 27.08.2007 01:28 Uhr

Teilung in einen jüdischen und arabischen Staat, Sechs-Tage-Krieg, Intifada: Die Geschichte Palästinas seit 1947 ist ein Auf und Ab. Hier einige Schlaglichter auf die wechselvolle palästinensische Geschichte.

1947: Mit ihrer Resolution 181 billigt die UNO die Teilung Palästinas in einen jüdischen und einen arabischen Staat. Jerusalem wird international verwaltet.

1948: David Ben Gurion proklamiert am 14. Mai den Staat Israel. Der israelisch-arabische Unabhängigkeitskrieg beginnt, der bis zum Frühjahr 1949 dauert. Bis zu 900.000 Palästinenser fliehen aus dem Kernland in das Westjordanland, in den Gazastreifen und in benachbarte arabische Länder.

1964: Auf dem arabischen Gipfel in Kairo wird die Palästinensische Befreiungsorganisation (PLO) aus der Taufe gehoben. Der Palästinensische Nationalrat, das Parlament, kommt erstmals in Ost-Jerusalem zusammen und spricht sich für den Kampf zur Befreiung Palästinas aus.

1967: Sechs-Tage-Krieg. Israel besetzt Jerusalem, den Gaza-Streifen und das Westjordanland.

1969: Jassir Arafat wird PLO-Vorsitzender.

1974: Die PLO erhält den Beobachterstatus in der UN-Generalsversammlung.

1982: Israel rückt in den Libanon ein und besetzt Beirut sowie die dortige PLO-Zentrale. Die PLO weicht nach Tunis aus.

1987: Beginn der ersten Intifada.

1993: Israel und die PLO unterzeichnen die Prinzipienerklärung, die einen Friedensprozess in Gang setzt.

1994: Nach den so gennanten Abkommen von Oslo werden PLO-Chef Arafat und Israels Außenminister Peres mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Arafat kehrt nach Gaza zurück und ruft die Autonomiebehörde ins Leben.

1996: Die wichtigsten Städte im Westjordanland werden unter palästinensische Verwaltung gestellt. Arafat wird zum Palästinenserpräsidenten gewählt.

2000: Unter US-Präsident Bill Clinton verhandeln Israels Regierungschef Ehud Barak und Arafat erfolglos in Camp David. Wenige Monate später beginnt die zweite Intifada. Oppositionsführer Ariel Scharon hatte mit einem Besuch auf dem Tempelberg die angespannte Stimmung angeheizt.

2001: Im Zeichen israelischer Angriffe gegen symbolische PLO-Einrichtungen in Gaza beginnt der rund dreijährige De-facto-Hausarrest Arafats in Ramallah.

2002: Israel beginnt im Juni mit dem Bau der Sperranlage zum Westjordanland. Wenige Tage später spricht sich US-Präsident George W. Bush für einen Palästinenserstaat aus, fordert aber eine neue Palästinenserführung. Mitte September verständigt sich das Nahost-Quartett aus USA, EU, UNO und Russland auf die "Roadmap", die einen eigenständigen Palästinenserstaat bis Ende 2005 vorsieht.

2004: Israel tötet im März gezielt den Hamas-Gründer Scheich Ahmed Jassin und etwa einen Monat später dessen Nachfolger Abdelasis el Rantisi. Im Oktober billigt die Knesset den Gazarückzugsplan von Ministerpräsident Scharon. Arafat stirbt am 11. November. Mahmud Abbas wird neuer PLO-Chef und Präsidentschaftskandidat.