Hintergrund Das Mediensystem Nordkoreas
Im Ausland werden nordkoreanische Medien normalerweise nur registriert, wenn sie wieder einmal die Nuklearpolitik des Landes darstellen. Den Bürgern ist es strengstens untersagt, andere als staatlich kontrollierte Medien zu konsumieren. Ins Internet dürfen die Nordkoreaner natürlich auch nicht.
Radios und Fernseher in Nordkorea dürfen ausschließlich die staatlich kontrollierten Sender empfangen. Wer als Privatperson ausländische Stationen abhört, begeht "Landesverrat" und riskiert die Einweisung in ein Arbeitslager.
Die nordkoreanischen Medien berichten weder über die wirtschaftlichen Probleme des Landes noch die seit Jahren anhaltenden Hungersnöte.
Nach BBC-Angaben besteht die Arbeit der Tagespresse in Nordkorea lediglich aus schmeichelhaften Berichten über Arbeit und Verdienste des "Geliebten Führers" Kim Jong Il – sie sind demnach reine Propagandabetriebe.
Im Ausland bekannt sind vor allem die Verlautbarungen der Tageszeitungen über die Nuklearpolitik Nordkoreas. Die Blätter dienen also nicht nur als Propagandainstrument nach innen, sondern sind auch ein Instrument der Außenpolitik.
Praktisch kein Internet
Privatpersonen haben keine Zugang zum Internet. Staatschef Kim Jong Il zufolge sind aber mehrere hundert Regierungscomputer ans Web angeschlossen. Und angeblich unterhält die Regierung einen eigenen Webserver. Das Internet-Länderkürzel "kp" ist zwar 1999 von der Internetbehörde IANA an Nordkorea vergeben worden. Doch existiert bislang keine einzige Website, die das Länderkürzel auch verwendet. Sogar die Regierungswebsite Nordkoreas (korea-dpr.com) wird vom Ausland aus betrieben.