Hintergrund SEEBA - die Erdbebenspezialisten des THW
Das technische Hilfswerk ist schnell vor Ort, wenn es um die Bewältigung von Katastrophen im In- und Ausland geht. Das THW-Expertenteam SEEBA ist auf schwierige Bergungsarbeiten im Ausland spezialisiert. Rund 70 Helfer können innerhalb von nur sechs Stunden mobilisiert werden.
Bei den Experten der Schnell-Einsatz-Einheit-Bergung-Ausland handelt es sich um die Elite des THW. Die Einheit aus 70 Helfern wurde auf Grundlage von Erfahrungen aufgebaut, die bei der Erdbebenkatastrophe in Mexiko 1985 gewonnenen wurden. Ihre Hauptaufgabe ist die Ortung und Rettung verschütteter Menschen.
Ständig einsatzbereit
Sechs Stunden nach der Alarmierung steht die SEEBA abflugbereit auf dem Flughafen Frankfurt am Main oder Köln/Bonn. Die technische Ausstattung wird ständig lufttransporttauglich verpackt an den drei SEEBA-Standorten Bocholt, Darmstadt und dem saarländischen Freisen-Nohfelden aufbewahrt. Die Truppe ist technisch und personell so ausgestattet, dass sie bis zu zehn Tage lang ohne Unterstützung und Versorgung von außen operieren kann.
High-Tech und Expertenwissen
Zur Ortung Verschütteter setzt die Einheit sowohl Rettungshunde als auch modernste Elektronik ein. Bei Bedarf werden die THW-Helfer zudem begleitet von Seismologen, Geologen oder Bauingenieuren, um zum Beispiel die Gefahr von Nachbeben oder Erdrutschen sowie die Reststabilität erdbebengeschädigter Gebäude beurteilen zu können.
Hilfe bei türkischen Erdbeben
Die SEEBA hatte mittlerweile mehrfach Gelegenheit, ihr Können unter Beweis zu stellen - etwa nach schweren Erdbeben in Armenien und in der Türkei. In den vergangenen dreieinhalb Jahren waren die Helfer vier Mal unterwegs. Zuletzt im Mai dieses Jahres in Algerien.
In Deutschland suchten sie im August 1998 nach einem Jungen, der nach einer Gasexplosion in Berlin verschüttet worden war. Auch bei den Rettungsarbeiten nach dem schweren ICE-Zugunglück in Eschede 1998 waren sie dabei.