Frontex-Einsatz beginnt Weitere Flüchtlinge erreichen Lampedusa
Die Verschnaufpause währte nur kurz: Auf der italienischen Mittelmeerinsel Lampedusa sind erneut Flüchtlinge angekommen. Dabei ist das Auffanglager weiterhin überfüllt. Inzwischen nahm die europäische Grenzschutzagentur Frontex ihre Arbeit auf. Sie soll die Gewässer stärker kontrollieren.
Von Daniela Stahl, ARD-Hörfunkstudio Rom
Kaum ist das Wetter wieder günstig, treffen die nächsten Flüchtlinge ein: Am Abend erreichte ein Schiff mit rund 40 Passagieren die Insel. Es wurde von der Küstenwache in den Hafen geleitet. Zuvor war bereits ein kleines Schiff mit 13 Menschen an Bord auf Lampedusa gelandet.
1200 Menschen im Flüchtlingslager
Drei Tage währte die Verschnaufpause - so lange kamen keine neuen Flüchtlinge an und man konnte sich verstärkt um die Verteilung der Menschen kümmern, die seit Tagen in dem überfüllten Auffanglager auf der Insel ausharren. Viele wurden aufs Festland ausgeflogen. Laut der Nachrichtenagentur Ansa sind derzeit noch etwa 1200 Menschen in dem Lager untergebracht, die Neuankömmlinge nicht mitgezählt.
Kontrolle der Gewässer zwischen Afrika und Lampedusa
Inzwischen hat die europäische Grenzschutzagentur Frontex ihre Arbeit auf Lampedusa aufgenommen. Gestern trafen erste Mitarbeiter ein, außerdem sollen Flugzeuge und Marineeinheiten aus Malta und vom Festland bereit gestellt werden, um die Gewässer zwischen Afrika und Lampedusa stärker zu kontrollieren. In den kommenden Tagen werden weitere Experten erwartet. Sie sollen sich unter anderem um die Identifizierung der Flüchtlinge und auch um deren Rückführung in ihre Heimatländer kümmern.
Derweil befürchtet die italienische Regierung eine neue Flüchtlingswelle aus Libyen, sollte die Lage dort weiter eskalieren. Der italienische Außenminister Franco Frattini sagte, er sei extrem besorgt.