Brexit-Kurs Labour vertagt Entscheidung
Die britische Oppositionspartei Labour ist in ihrem Brexit-Kurs tief zerstritten. Nun hat die Partei die Entscheidung über die Haltung vertagt. Das gab Labourchef Corbyn bekannt.
Die britische Oppositionspartei Labour ist in ihrem Brexit-Kurs tief zerstritten. Nun hat die Partei die Entscheidung über die Haltung vertagt. Das gab Labourchef Corbyn bekannt.
Die britischen Sozialdemokraten haben die Entscheidung über ihren Brexit-Kurs vertagt. Labour-Parteichef Jeremy Corbyn sagte am Rande der Jahreskonferenz der BBC, er werde eine Sonderkonferenz oder ein Treffen einberufen, um die Haltung der Partei festzulegen. Wann diese Konferenz abgehalten werden könnte, ließ der Parteichef offen.
Labour ist mit Blick auf den geplanten EU-Austritt des Landes zutiefst gespalten: Einige in der Partei wollen, dass Großbritannien in der EU bleibt, andere bestehen dagegen auf einem Austritt. Parteichef Corbyn will sich weiterhin nicht festlegen: "Ich bin stolz auf die Demokratie in der Partei und ich werde selbstverständlich alles mittragen, was die Partei beschließt."
Labour-Parteichef Corbyn will sich im Brexit-Kurs nicht festlegen - er mahnte seine Partei zur Einigkeit.
Flügelstreit auch auf dem Parteitag
Im "Guardian" hatte Corbyn erklärt, zuerst solle ein Brexit ohne Abkommen am 31. Oktober abgewendet werden. Ist der No-Deal-Brexit vom Tisch, wolle er eine Parlamentswahl herbeiführen: "Eine Labour-Regierung würde ein vernünftiges Abkommen schließen (...) einschließlich einer neuen Zollunion mit der EU, einer engen Beziehung zum Binnenmarkt und Garantien für Arbeitnehmerrechte und Umweltschutz." Das Ganze werde dann in einem neuen Referendum dem Volk vorgelegt, wobei die Alternative ein Verbleib in der EU wäre, so Corbyn.
Zu Beginn ihres Parteitags scheiterte der Versuch des linken Parteiflügels, den Posten des stellvertretenden Parteivorsitzenden Tom Watson abzuschaffen. Watson fordert im Gegensatz zu Corbyn ein neues Referendum vor Neuwahlen. Anhänger von Corbyn werfen Watson Illoyalität vor. Kritisiert werden auch Vorwürfe Watsons, Corbyn unternehme zu wenig gegen antisemitische Tendenzen in der Partei.