Widerstand gegen Kompromiss mit Serbien Tausende Kosovaren demonstrieren gegen EULEX
Die EU-Rechtsstaatmission EULEX im Kosovo bleibt weiter umstritten: Tausende Kosovo-Albaner haben in Pristina friedlich gegen ihren Einsatz protestiert. Sie kritisieren vor allem einen EU-Kompromiss mit Serbien, der die serbischen Siedlungsgebiete von EULEX ausnimmt.
Mehrere tausend Menschen haben in der kosovarischen Hauptstadt Pristina gegen den künftigen Einsatz der EU-Rechtsstaatsmission EULEX demonstriert. Diese bedrohe die Souveränität des erst seit Februar unabhängigen Staates. Zum dem friedlichen Protest vor dem EULEX-Sitz hatten mehrere albanische Bürgergruppen aufgerufen.
Brüssel will mit der Mission von rund 2000 Polizisten, Richtern, Zöllnern und Verwaltungsfachleuten dem fast nur noch von Albanern bewohnten Kosovo beim Staatsaufbau helfen.
Der operative Start der Mission, ursprünglich für den 2. Dezember angesetzt, werde allerdings um eine Woche verschoben. Diese kurze Verzögerung hat nach EULEX-Angaben aber nichts mit der albanischen Ablehnung des sogenannten Sechs-Punkte-Plans zu tun, der Bedingungen Serbiens berücksichtigt.
Die kosovarische Regierung kritisiert, dadurch verliere sie die Kontrolle über die Siedlungsgebiete der serbischen Minderheit. Die EULEX müsse die Verfassung und Unabhängigkeit des Kosovos anerkennen und auf dem gesamten Staatsgebiet eingesetzt werden, verlangte Staatschef Fatmir Sejdiu erneut.