Geschützte Nationalparks Kongo will Ölbohrungen erlauben
In den Nationalparks im Kongo leben vom Aussterben bedrohte Arten wie Berggorillas - trotzdem soll dort nach Öl gebohrt werden. Naturschützer sind entsetzt, die Regierung verteidigt ihre Pläne.
Der Kongo will Ölbohrungen in Teilen geschützter Nationalparks erlauben. Das geht aus einem Beschluss der Regierung hervor. Die Parks sind wegen ihres einzigartigen Ökosystems UNESCO-Welterbestätten.
Im östlichen Virunga-Nationalpark soll demnach ein Fünftel der Fläche freigegeben werden. Auch im zentralen Salonga-Park sollen Ölbohrungen erlaubt werden. Dieser Park gilt als eines der größten Regenwaldschutzgebiete der Welt.
Zunächst solle es nur Probebohrungen geben, heißt es in dem veröffentlichten Kabinettsbeschluss. Ob sich eine Ölfirma bereits Rechte in den betroffenen Gebieten gesichert hat, ist noch nicht bekannt.
Parks sind Heimat bedrohter Arten
Naturschützer warnen vor negativen Auswirkungen auf die Umwelt, die Luft und die dort lebenden Tiere. Besonders im Virunga-Nationalpark gibt es nach Angaben von Experten eine große Artenvielfalt - ein großer Teil der vom Aussterben bedrohten Berggorillas lebt dort. Der Salonga-Park ist Heimat unter anderem von Zwergschimpansen.
Die Regierung im Kongo verteidigte die Ölbohrungen. Man habe das Recht dazu, überall im Land solche Arbeiten zu genehmigen. Eine entsprechende Kommission sei eingerichtet worden, um die Gebiete auszuweisen. Man werde darauf achten, Tiere und Pflanzen zu schützen.
Die britische Firma Soco International hatte bereits vor einigen Jahren im Virunga-Nationalpark die Möglichkeit von Ölbohrungen geprüft. Nach internationaler Kritik hatte sich das Unternehmen aus dem Kongo zurückgezogen.