Bericht syrischer Aktivisten Kurden vertreiben IS aus Kobane
Kurdische Einheiten haben den "Islamischer Staat" (IS) offenbar wieder aus Kobane vertrieben, so die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Zwei Tage nach Beginn einer IS-Offensive sei die Stadt nahe der Türkei wieder unter kurdischer Kontrolle.
Die syrische Stadt Kobane ist nach Informationen der syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wieder unter Kontrolle kurdischer Kämpfer. Kurdische Volksverteidigungseinheiten (YPG) hätten die Terrormiliz "Islamischer Staat" aus der Stadt Kobane an der türkischen Grenze vertrieben. Sie durchsuchten die Viertel auf der Suche nach Dschihadisten. Vereinzelte Gefechte gebe es noch südlich und westlich von Kobane.
Der kurdische Aktivist Rudi Mohammed Amin sagte, zahlreiche IS-Kämpfer seien getötet oder verletzt worden. Ein Sprecher der kurdischen Einheiten hatte zuvor noch von Kämpfen um ein Krankenhaus am Stadtrand berichtet. Dort sollen sich Extremisten verschanzt haben.
Nur ein Ablenkungsmanöver?
Kämpfer des Islamischen Staats hatten am Donnerstag mit drei Selbstmordanschlägen eine Offensive gegen die Stadt gestartet. Dabei töteten sie nach Angaben der Beobachtungsstelle mehr als 170 Menschen. Laut Aktivisten wollten die Dschihadisten die Stadt nicht erobern, sondern möglichst viele Zivilisten töten. Beobachter sprachen von einem "Ablenkungsmanöver", nachdem die IS-Miliz an anderer Front unter Druck geraten war.
Erst Ende Januar hatten die Kurden Kobane nach monatelangen Kämpfen vom IS befreit. Sie erhielten dabei ausländische Militärunterstützung aus der Luft.
Die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte stützt sich auf ein Netz von Informanten in Syrien. Deren Angaben über die Lage dort sind nur schwer zu überprüfen.