Verdienste um Einheit Europas Karlspreis geht an Macron
Der französische Präsident Macron erhält den Internationalen Karlspreis 2018. Auch, weil er nach seiner Wahl zum Staatschef nicht die Marseillaise, sondern die Europahymne spielen ließ. Er habe sich um die Einheit Europas verdient gemacht, hieß es in der Begründung.
Der französische Staatspräsident und bekennende Europafreund Emmanuel Macron erhält für seine Verdienste um die Europäische Gemeinschaft in turbulenten Zeiten den Karlspreis 2018. Der 39-Jährige vertrete eine "kraftvolle Vision von einem neuen Europa", erklärten die Stadt Aachen und das Karlspreis-Direktorium.
Besonders überzeugt habe die Jury Macrons Leidenschaft und sein europäisches Engagement, sowie sein Eintreten für Zusammenhalt und sein entschiedener Kampf gegen jede Form von Nationalismus und Isolationismus zur Überwindung der europäischen Krise, begründete das Karlspreis-Direktorium seine Entscheidung. Der Oberbürgermeister der Stadt Aachen, Marcel Philipp, nannte Macron einen "mutigen Vordenker für die Erneuerung des europäischen Traums".
"Europa wieder Mut gemacht"
Unvergessen sei die Szene des frisch zum Staatspräsidenten gewählten Senkrechtstarters, der im Innenhof des Louvre nicht etwa die Marseillaise, sondern die Klänge der Europahymne ertönen ließ, so Direktoriums-Sprecher Jürgen Linden. Auch mit seiner richtungsweisenden Rede "Initiative Europa" an der Pariser Sorbonne im September, in der Macron eine Neugründung der EU forderte, habe der Politiker Europa wieder Mut gemacht.
Laut der Stadt Aachen und dem Karlspreis-Direktorium hat der designierte Preisträger selbst schon reagiert: Macron fühle sich geehrt und freue sich über diese hohe Auszeichnung.
Der Internationale Karlspreis zu Aachen wird seit 1950 verliehen. Im diesem Jahr ist der britische Historiker und Publizist Timothy Garton Ash mit dem Karlspreis ausgezeichnet worden, 2008 ging die Auszeichnung an Bundeskanzlerin Angela Merkel. Der Preis ist nach Karl dem Großen benannt.