EU-Gipfel in Brüssel Juncker bereit für das Amt des EU-Präsidenten
Luxemburgs Premierminister Jean-Claude Juncker ist bereit, das neue Amt eines Präsidenten der Europäischen Union zu übernehmen. "Ich kann mich der Zärtlichkeiten zur Zeit kaum erwehren", sagte er am Rande des EU-Gipfels in Brüssel auf die Frage, ob er von anderen Regierungschefs bereits hinsichtlich einer möglichen Kandidatur angesprochen worden sei. "Es ist ja nicht so, dass ich nicht gefragt worden wäre", räumte Juncker ein.
Der Regierungschef des Großherzogtums sagte weiter, es sei möglich, "dass man sich im gegebenen Moment die Frage wird stellen müssen, ob die Mandatsbeschreibung des EU-Ratspräsidenten so ist, dass man denken könnte, man könnte sich in dieser Funktion nützlich bewegen."
Die Macht des ersten Präsidenten
Der EU-Präsident soll vor allem die EU-Gipfeltreffen leiten. Mangels konkreter Aufgabenbeschreibungen sind EU-Diplomaten einig darüber, dass es vor allem vom ersten Amtsinhaber abhängen werde, von welcher politischen Bedeutung dieser Posten in Zukunft sein wird.
Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy hat sich in der Vergangenheit bereits stark für den früheren britischen Premierminister Tony Blair als EU-Präsident eingesetzt. Blair gilt aber wegen erheblichen Widerstands einer Reihe von EU-Regierungen als wenig chancenreich.